18. März, 2025

Wirtschaft

Seehäfen trotzen konjunkturellen Widrigkeiten mit Güterzuwachs

Seehäfen trotzen konjunkturellen Widrigkeiten mit Güterzuwachs

Die deutschen Seehäfen verzeichneten im letzten Jahr trotz wirtschaftlicher Herausforderungen einen Anstieg im Güterumschlag. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes wurde ein Volumen von 274,0 Millionen Tonnen umgeschlagen, was einem Zuwachs von 2,3 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Nachdem in den beiden Vorjahren Rückgänge zu verzeichnen waren, bleibt das vergangene Jahr dennoch 6,7 Prozent unter dem Vorkrisenstand von 2019, als 293,5 Millionen Tonnen umgeschlagen wurden. Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe würdigte dieses Ergebnis angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen.

Die Hafenstadt Hamburg war trotz eines Rückgangs von 2,6 Prozent mit 97,0 Millionen Tonnen weiterhin der führende deutsche Seehafen. Dahinter folgen Bremerhaven mit einem Zuwachs von 8,6 Prozent auf 42,5 Millionen Tonnen, Wilhelmshaven mit einem Anstieg von 15,7 Prozent auf 34,5 Millionen Tonnen sowie Rostock, das trotz eines leichten Rückgangs um 2,8 Prozent auf 23,2 Millionen Tonnen kommt.

Die Vereinigten Staaten behaupteten sich als wichtigster Handelspartner im Jahr 2024, mit einem Handelsvolumen von 29,8 Millionen Tonnen, was einer Steigerung von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders der Import fossiler Energieträger, zu dem auch Flüssiggas gehört, trug maßgeblich dazu bei. Norwegen, Schweden und China komplettieren die Liste der bedeutendsten Partner, wobei besonders Norwegen und Schweden moderate Zuwächse verzeichneten.

Der Empfang von Kohle, Öl und Gas aus dem Ausland erreichte 40,1 Millionen Tonnen, ein Anstieg von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Containerumschlag in deutschen Seehäfen stieg ebenfalls auf 13,3 Millionen 20-Fuß-Standardcontainer an, was einem Zuwachs von 4,9 Prozent entspricht, jedoch bleibt das Niveau von 2019 mit 15,0 Millionen Containern noch unerreicht.

Angela Titzrath, Präsidentin des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe, unterstrich die Bedeutung von Investitionen in die Infrastruktur. Angesichts des wachsenden Waren- und Passagierverkehrs sei der Ausbau von Bahn, Straßen, Wasserstraßen und Pipelines essenziell. Der Bund plant nun, gezielt in diese Bereiche zu investieren, um logistische Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen.