Eine fast fünf Milliarden US-Dollar schwere Kurskorrektur hat kürzlich die Aktienwerte der größten börsennotierten Containerschifffahrtsunternehmen erschüttert, nachdem ein drohender Streik in US-Häfen gerade noch abgewendet werden konnte. Die Gewerkschaft, die rund 45.000 Hafenarbeiter vertritt, gab in einer gemeinsamen Erklärung mit den Arbeitgebern bekannt, dass eine vorläufige Vereinbarung getroffen wurde, um einen geplanten Stillstand in den Häfen zu verhindern. Dieser hätte bereits in der nächsten Woche die Preise erheblich in die Höhe getrieben. Am Donnerstag registrierten die Aktien von AP Møller-Maersk aus Dänemark, Hapag-Lloyd aus Deutschland und Evergreen Marine aus Taiwan einen Rückgang zwischen sechs und acht Prozent, was insgesamt 4,7 Milliarden US-Dollar an Marktwert kostete. Bemerkenswert ist, dass ihr gemeinsamer Marktwert zuvor seit Anfang September um sieben Prozent auf insgesamt 68,6 Milliarden US-Dollar gestiegen war, teilweise aufgrund der Erwartung eines Arbeitskampfes. US-amerikanische Unternehmen hatten sich auf einen Streik vorbereitet, der drei Dutzend Häfen von Maine bis Texas betroffen und die Überlastung und Kosten weiter erhöht hätte. Eine ähnliche Situation im Oktober, als eine dreitägige Arbeitsniederlegung die Versandkosten kurzfristig um 31 Prozent ansteigen ließ, wurde dann durch eine Einigung zwischen der International Longshoremen's Association und der United States Maritime Alliance suspendiert. Diese Vereinbarung beinhaltete eine Gehaltserhöhung um 62 Prozent über die Laufzeit eines neuen sechsjährigen Vertrags. Trotz der Einigung bestehen weiterhin Unstimmigkeiten über die Automatisierung in den Häfen, was die Aussicht auf zukünftige Arbeitsniederlegungen birgt. Jedoch verkündeten beide Parteien am Mittwoch, sie hätten einen vorläufigen 'Mastervertrag' für sechs Jahre abgeschlossen, der eine Arbeitsniederlegung im Januar verhindere. Der Vertrag, der noch von beiden Seiten ratifiziert werden muss, solle sowohl bestehende Arbeitsplätze schützen als auch einen Rahmen für Technologien schaffen, die Arbeitsplätze schaffen und Häfen modernisieren werden. Laut Emily Stausbøll, leitende Analystin bei Xeneta, könnte diese Entwicklung das Wachstum der Frachtkosten in die USA vorübergehend bremsen, es jedoch sei nur eine Frage der Zeit, bis die Frachtraten wieder steigen könnten. Dieser Aufwärtstrend wird durch den anhaltenden Konflikt am Roten Meer und potenzielle handelspolitische Spannungen – insbesondere durch eine mögliche Rückkehr von Trump ins Weiße Haus – befeuert.