21. September, 2024

Politik

Secret Service räumt gravierende Sicherheitslücken ein

Secret Service räumt gravierende Sicherheitslücken ein

Nach dem jüngsten Attentat auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump hat der Secret Service erhebliche Versäumnisse eingeräumt. Dem geschäftsführenden Leiter der Behörde, Ronald Rowe zufolge, brachte eine interne Untersuchung schwerwiegende Kommunikationsmängel ans Licht, besonders in der Zusammenarbeit mit lokalen Einsatzkräften. Viele wichtige Informationen seien nicht über die üblichen Kanäle verbreitet und demnach nicht an alle relevanten Stellen weitergegeben worden.

Darüber hinaus kritisierte Rowe, dass einige Agenten, die das Gelände im Vorfeld kontrollierten, ihre Aufgaben vernachlässigt hätten. Dies habe zu Verstößen gegen Sicherheitsvorgaben geführt. "Diese Agenten werden zur Verantwortung gezogen", so Rowe. Er versicherte zudem, dass seit dem Vorfall zahlreiche technische und organisatorische Veränderungen eingeleitet wurden. Trump erhält seither den gleichen Schutz wie der amtierende Präsident.

Rowe wies zudem auf die immense Belastung des Secret Service durch das Wahljahr und zahlreiche hochrangige Veranstaltungen hin. "Unsere Ressourcen sind begrenzt, und wir nutzen sie aktuell bis an ihre Grenzen."

Ein Schütze hatte Mitte Juli bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Stadt Butler im Bundesstaat Pennsylvania auf Trump geschossen, wobei ein Besucher der Kundgebung getötet und zwei weitere verletzt wurden. Trump selbst erlitt eine Verletzung am rechten Ohr. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet.

Wegen dieses Vorfalls stand der Secret Service in der Kritik, da der Schütze trotz aller Sicherheitsmaßnahmen auf ein nahegelegenes Dach mit direkter Sicht auf die Bühne gelangen konnte. Zudem soll der junge Mann den Sicherheitskräften bereits vor Trumps Auftritt suspekt erschienen sein. Dennoch durfte der ehemalige Präsident die Bühne betreten.

Die damalige Leiterin des Secret Service, Kimberly Cheatle, räumte nach der Attacke Fehler ein und trat später zurück. Rowe, ihr Nachfolger, zeigte sich „beschämt“ über die Versäumnisse.

Erst kürzlich kam es zu einem weiteren Zwischenfall: Ein Bewaffneter versteckte sich auf Trumps Golfplatz in Florida, als der Ex-Präsident dort spielte. Der Verdächtige, auf den der Secret Service feuerte, wurde wenig später festgenommen und angeklagt. Auch dieser Vorfall wird als versuchtes Attentat auf Trump eingestuft.