Die Deutschen trennen sich von der Tradition, ausschließlich Neuware zu verschenken, und entdecken schrittweise die Reize von Secondhand. Laut einer aktuellen Studie von Ebay und dem Handelsforschungsinstitut IFH planen 35 Prozent der Verbraucher in diesem Jahr, gebrauchte Produkte an Weihnachten zu verschenken. Im Vergleich zum Vorjahr sind das sechs Prozentpunkte mehr, ein bemerkenswerter Anstieg. Die Untersuchung basiert auf einer repräsentativen Befragung von 500 Personen. Besonders die jüngere Generation zwischen 18 und 29 Jahren zeigt sich aufgeschlossen für diese nachhaltigere Art des Konsums. Über die Hälfte von ihnen, exakt 56 Prozent, will gebrauchte Artikel unter den Weihnachtsbaum legen. IFH-Geschäftsführer Kai Hudetz kommentiert den Trend positiv: Secondhand habe das verstaubte Image abgelegt und sei sowohl für die Brieftasche als auch die Umwelt eine Wohltat. Der nachhaltige Konsum ist längst nicht mehr die Ausnahme. Zwei Drittel der Konsumenten empfinden den Kauf von Secondhand-Waren als völlig normal. Hauptgründe für diesen Wandel sind der günstigere Preis und die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit. Insbesondere im Zuge der Inflation und anhaltender Preissteigerungen der letzten Jahre suchen viele Verbraucher verstärkt nach erschwinglichen Alternativen. Seit 2020 expandiert der Secondhand-Markt in Deutschland kontinuierlich, mit einem jährlichen Durchschnittswachstum von 8 Prozent. Im Jahr 2022 belief sich das Marktvolumen auf über 15 Milliarden Euro. Besonders gefragt sind gebrauchte Bücher, Modeartikel und Elektronik. Neben großen Online-Marktplätzen wie Ebay, Amazon und Zalando, haben sich spezialisierte Plattformen wie Refurbed, Backmarket und Rebuy etabliert. Diese bieten nicht nur gebrauchte, sondern auch runderneuerte Produkte an, oftmals mit Garantien. Käufer können laut dem Preisvergleichsportal Idealo bei Secondhand-Produkten signifikant sparen. Tablets sind durchschnittlich um 29 Prozent günstiger als Neuwaren, Smartphones um 32 Prozent und Spielekonsolen sogar mehr als 50 Prozent. Diese Preisvorteile sind verlockend für preissensible Verbraucher und tragen zur Popularität von Secondhand-Artikeln bei.