15. Januar, 2025

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SEC verhängt Geldstrafe gegen Keurig Dr Pepper wegen irreführender Recyclingangaben

SEC verhängt Geldstrafe gegen Keurig Dr Pepper wegen irreführender Recyclingangaben

Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde (Securities and Exchange Commission, SEC) hat die Keurig Dr Pepper, Hersteller der beliebten K-Cup Einweg-Kaffeekapseln, wegen ungenauer Angaben zur Recyclingfähigkeit ihrer Plastikbehälter mit einer Geldstrafe belegt. Das Unternehmen hatte in seinen Finanzberichten angegeben, dass die Kapseln 'effektiv recycelt' werden könnten, jedoch nicht darauf hingewiesen, dass zwei große Recyclingunternehmen diese nicht akzeptieren.

Die Strafe von 1,5 Millionen Dollar mag für ein Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über 50 Milliarden Dollar gering erscheinen. Dennoch signalisiert diese Aktion den Willen der Finanzaufsichtsbehörden, Aussagen zur Recyclingfähigkeit kritisch zu hinterfragen, um mögliche Wertsteigerungen für Aktionäre aufzudecken. 'Öffentliche Unternehmen müssen sicherstellen, dass die von ihnen bei der SEC eingereichten Berichte vollständig und genau sind,' betonte John T. Dugan, Associate Director bei der SEC.

Die Umweltschutzorganisation The Last Beach Cleanup, geleitet von Jan Dell, hob hervor, dass die Aktion durch Bedenken der Aktionäre und nicht durch Verbrauchertäuschungen und Marketingpraktiken ausgelöst wurde. 'Die SEC hat sich als bundesweiter 'Sheriff' für irreführende Recyclingangaben etabliert,' sagte Dell. Keurig Dr Pepper erklärte, man sei 'erfreut, eine Einigung erzielt zu haben, die diese Angelegenheit vollständig regelt.' Das Unternehmen gab weder zu, noch stritt es die Feststellungen der SEC ab und bekräftigte, dass die Kapseln aus 'recycelbarem' Plastik bestehen.

K-Cups, erstmals in den 1980er Jahren von Nespresso eingeführt, sind mittlerweile in Hotelzimmern, Büros und Küchen weit verbreitet. Sie sind in über 500 Varianten erhältlich, darunter Kaffee, Tee und heiße Schokolade, sowie Mischungen für die Zubereitung über Eis. Eine aktuelle Umfrage ergab, dass fast die Hälfte der Amerikaner Maschinen zur Kaffeezubereitung mit Kapseln verwendet.

Der SEC zufolge haben Verkäufe von Kaffeekapseln einen bedeutenden Anteil am Geschäft von Keurig. Laut einer Verbraucherumfrage des Unternehmens von 2016 nannten viele Käufer Umweltbedenken als wichtigen Faktor beim Kauf einer Keurig-Maschine.

Während die Kapseln aus Polypropylen, einem als #5 Plastik bekannten Material, bestehen, das nur von einigen Recyclinganlagen akzeptiert wird, sind die Kapseln des Konkurrenten Nespresso aus Aluminium und daher leichter zu recyceln. Die Federal Trade Commission aktualisiert derzeit ihre sogenannten Green Guides für umweltbezogene Produktangaben. Auch Staaten wie Kalifornien greifen gegen irreführende Recyclingangaben durch und beschränken die Nutzung des Recycling-Symbols auf Produkte, die weithin recycelbar sind.