Der Konflikt zwischen der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC und Ripple Labs zieht weiterhin die Blicke auf sich, nachdem die SEC Einspruch gegen ein Urteil eingelegt hat, das Ripple zu einer zivilrechtlichen Strafe von 125 Millionen US-Dollar wegen des unsachgemäßen Verkaufs von XRP-Token verdonnert hatte. Beeindruckend ist, dass diese Summe nur einen Bruchteil der ursprünglich von der Regulierungsbehörde geforderten 2 Milliarden Dollar ausmacht.
Der Fall begann im Jahr 2020, als die SEC Ripple wegen der angeblichen rechtswidrigen Kapitalbeschaffung durch nicht registrierte Wertpapierverkäufe verklagte. Aufgrund der potenziellen Auswirkungen auf die regulatorische Autorität der SEC im Kryptobereich wurde der Prozess mit großer Aufmerksamkeit verfolgt.
Im letzten Jahr entschied Richterin Analisa Torres, dass XRP nur in Bezug auf institutionelle Investoren unter das Wertpapiergesetz fällt – ein Triumph für die Kryptowährungsbranche. Gleichzeitig laufen mehrere Klagen der SEC gegen Krypto-Börsen und Emittenten, die beschuldigt werden, nicht registrierte Wertpapiere anzubieten.
Im August erließ Torres eine einstweilige Verfügung, die Ripple weitere Gesetzesverstöße untersagte. Die Forderungen der SEC nach Rückgabe von Gewinnen in Höhe von über 876 Millionen Dollar sowie eine erhebliche Zivilstrafe wurden hingegen abgewiesen. Ripple argumentierte, eine Zahlung von mehr als 10 Millionen Dollar sei nicht gerechtfertigt.
Ripple-CEO Brad Garlinghouse äußerte sich in einem Beitrag auf X.com kritisch zur Vorgehensweise der SEC und betonte, dass das langgezogene Verfahren weder dem Schutz der Investoren gedient noch das Ansehen der Behörde verbessert habe. Die SEC hingegen beharrt in einer Erklärung darauf, dass das Gerichtsurteil gegen jahrzehntealte Präzedenzfälle und Wertpapiergesetze verstoße.
Die gerichtliche Auseinandersetzung zwischen der SEC und Ripple Labs bleibt somit ein zentrales Thema in der Diskussion um die Regulierung von Kryptowährungen und könnte weitreichende Folgen für die Branche haben.