16. September, 2024

Krypto

SEC-Ablehnung: FTX-Nutzer bleiben auf Stablecoin-Rückzahlung sitzen

SEC-Ablehnung: FTX-Nutzer bleiben auf Stablecoin-Rückzahlung sitzen

Die US-Börsenaufsicht SEC könnte die Ambitionen der insolventen Kryptobörse FTX torpedieren, ihre Kunden in Stablecoins zu entschädigen. Besonders problematisch scheint das Recht der SEC, "Transaktionen mit Krypto-Vermögenswerten" anzufechten.

Stablecoins sind Kryptowährungen, die typischerweise im Verhältnis eins zu eins an stabile Vermögenswerte wie den US-Dollar gebunden sind. Diese bieten Nutzern eine vermeintlich zuverlässige Wertstabilität. FTX, einst die drittgrößte Kryptobörse weltweit, stürzte im November 2022 nach einem spektakulären Zusammenbruch ab und meldete Insolvenz an. Nur ein Jahr später, im November 2023, verurteilte eine Jury den Gründer Sam Bankman-Fried wegen Geldwäsche, Drahtbetrug und Verschwörung. Der Tech-Tycoon soll acht Milliarden Dollar Kundengelder unterschlagen haben. Im März ordnete ein Richter die Rückgabe von elf Milliarden Dollar an und verhängte eine 25-jährige Haftstrafe.

Im Frühjahr versprach FTX, bis zu 16,3 Milliarden Dollar an seine Nutzer zurückzuzahlen. Dabei plante das Unternehmen, bis zu 118% in bar an diejenigen zurückzuzahlen, die weniger als $50.000 beanspruchen. Doch im letzten Monat äußerte die SEC Bedenken bezüglich dieses Rückzahlungsplans.

Ein Teil der Einwände der SEC resultiert aus der unklaren Legalität solcher Transaktionen unter den bestehenden Wertpapiergesetzen. Die fehlende Einigkeit darüber, ob Stablecoins als Bargeld zu gelten haben, verschärft die Situation. Seit Langem versucht die SEC, verschiedene Kryptowährungen als Wertpapiere einzustufen, die unter ihre rechtliche Aufsicht fallen.

Bereits im April 2022 verwies SEC-Vorsitzender Gary Gensler auf einer Kapitalmarktkonferenz auf die potenziellen Gefahren von Stablecoins und betonte deren Bedeutung für die Finanzstabilität und Geldpolitik. 2021 äußerte Gensler in einem Interview mit der Washington Post scharfe Kritik an Stablecoins, die aus seiner Sicht ein Risiko darstellen könnten. „Diese Stablecoins agieren derzeit fast wie Spielchips im Casino,“ warnte Gensler.