Die schwierige Weltwirtschaftslage und hohe Zölle in den Vereinigten Staaten haben dem Export schottischen Whiskys stark zugesetzt. Im ersten Halbjahr sank der Wert der Ausfuhren um 18 Prozent auf 2,1 Milliarden Pfund (2,9 Milliarden Euro), wie die Scotch Whisky Association (SWA) in Edinburgh mitteilte.
Besonders hart traf es den deutschen Markt, wo ein Rückgang von gut 30 Prozent auf 63,5 Millionen Pfund verzeichnet wurde. Trotz dieser Herausforderungen bleibt der US-Markt der wichtigste Absatzmarkt, obwohl Einfuhrzölle von 25 Prozent die Branche belasten. Mit einem Exportwert von rund 421 Millionen Pfund machen die Vereinigten Staaten etwa ein Fünftel des Gesamtwertes der Exporte aus.
Ungeachtet dieser Rückschläge sieht die Nachfrage in Indien rosiger aus. Die Ausfuhren stiegen um rund 12 Prozent, was einem Volumen von 85 Millionen 0,7-Liter-Flaschen entspricht – mehr als in jedes andere Land exportiert wird. Dennoch sind auch hier hohe Einfuhrzölle von 150 Prozent eine Bürde. Deutschland liegt mit einem Exportvolumen von 21,5 Millionen Flaschen knapp hinter Spanien auf dem sechsten Rang.
SWA-Chef Mark Kent betonte die Herausforderungen, denen die Branche angesichts der volatilen internationalen Lage und des Inflationsdrucks ausgesetzt ist. Er appellierte an den neuen britischen Premierminister Keir Starmer, die Branche wie versprochen zu unterstützen. Kent unterstrich, dass der Erfolg schottischen Whiskys nicht als selbstverständlich betrachtet werden dürfe und staatliche Hilfe erforderlich sei, um kurzfristige Schwankungen abzufangen.
Der Verband fordert eine Senkung der Alkoholsteuer, die im Vorjahr erheblich angehoben worden war, sowie den zügigen Abschluss eines Freihandelsabkommens mit Indien zur Reduzierung der dortigen Importzölle.