Die Deutsche Bank konnte im dritten Quartal dieses Jahres dank der teilweisen Auflösung einer Rückstellung aus dem Postbank-Rechtsstreit einen kräftigen Gewinnsprung verzeichnen. Unterm Strich lag der Gewinn der Aktionäre bei stolzen 1,5 Milliarden Euro, was insbesondere Vorstandschef Christian Sewing dazu bewegt, über den Rückkauf weiterer Aktien nachzudenken. Nachdem ein Großteil der Streitigkeiten mit ehemaligen Postbank-Aktionären gelöst wurde, sieht Sewing die Bank für kommende rechtliche Auseinandersetzungen gut gerüstet.
Obwohl der Finanzmarkt auf die Quartalsergebnisse zunächst kaum reagierte und die Deutsche-Bank-Aktie im vorbörslichen Handel stabil blieb, hat das größte deutsche Finanzinstitut im Tagesgeschäft beeindruckende Fortschritte erzielt. Vor allem das Investmentbanking trug mit einem um 21 Prozent gesteigerten Vorsteuergewinn von 813 Millionen Euro zu diesem Erfolg bei. Auch die Fondstochter DWS verzeichnete positive Ergebnisse.
Dagegen musste die Bank im Privat- und Unternehmenskundenbereich Einbußen hinnehmen, bedingt durch sinkende Erträge und höhere Rückstellungen für Kreditausfälle. Die schwierigere werdende Wirtschaftslage spiegelte sich konzernweit wider und führte zu einer erhöhten Vorsorge für faule Kredite.
Nichtsdestotrotz bleibt der Vorstand optimistisch: Der Finanzchef James von Moltke äußerte Zuversicht, die Erträge im laufenden Jahr auf 30 Milliarden Euro und im nächsten Jahr auf 32 Milliarden Euro erhöhen zu können. Die Profitabilität der Bank soll ebenso gesteigert werden, mit einer geplanten Rendite auf das materielle Eigenkapital von über 10 Prozent bis 2025.
Der Vorstand plant zudem, den Anteilseignern Hoffnung auf weitere Aktienrückkäufe zu geben. Mehr Kapital als ursprünglich vorgesehen soll zwischen 2021 und 2025 für Dividenden und Aktienrückkäufe bereitgestellt werden.