Die Ölpreise zeigen sich im aktuell ruhigen Urlaubs-Handel leicht im Aufwind. Auslöser für das positive Sentiment sind die jüngsten Ankündigungen zu zusätzlichen fiskalischen Stimuli in China, dem weltweit größten Ölimporteur, sowie eine erwartete Verringerung der US-Rohölbestände, was dem Markt weiteren Rückenwind verleiht.
Die Futures auf Brent-Öl stiegen um 0,2 Prozent auf 73,69 US-Dollar pro Barrel, während das US-Pendant West Texas Intermediate mit einem Plus von 0,2 Prozent bei 70,25 US-Dollar pro Barrel notierte. China plant, den Konsum im nächsten Jahr durch erhöhte Renten- und Krankenversicherungszuschüsse sowie durch den Ausbau der Austauschmöglichkeiten für Konsumgüter stärker zu fördern, so eine aktuelle Mitteilung des chinesischen Finanzministeriums.
Zudem einigte sich Peking auf die Ausgabe von speziellen Staatsanleihen im Wert von drei Billionen Yuan (etwa 411 Milliarden US-Dollar) im nächsten Jahr, wie aus einem Bericht von Reuters hervorgeht. Dadurch will die chinesische Regierung die stagnierende Konjunktur mit gezielten fiskalischen Maßnahmen beleben.
„Die Hoffnung auf Chinas Stimulusmaßnahmen unterstützt den Markt“, erklärte Satoru Yoshida, Rohstoffanalyst bei Rakuten Securities. Hinzu kommen Erwartungen, dass sich unter der künftigen US-Regierung die fossile Brennstoffproduktion und -nachfrage weiter beleben könnten, was ebenfalls die Preise anhebt.
Außerdem sorgt die prognostizierte Abnahme der US-Rohölvorräte laut einer erweiterten Reuters-Umfrage für positive Marktstimmung. Es wird mit einem Rückgang der Rohölbestände um 1,9 Millionen Barrel in der Woche bis zum 20. Dezember gerechnet, während die Benzin- und Destillatbestände um 1,1 Millionen bzw. 0,3 Millionen Barrel abnehmen dürften.
Libyens National Oil Corp meldete darüber hinaus, dass die durchschnittliche Rohölproduktion des Landes im Jahr 2024 das Ziel von etwa 1,4 Millionen Barrel pro Tag übertroffen hat, was das Angebot beeinflussen könnte.