25. September, 2024

Wirtschaft

Schwieriger Arbeitsmarkt: Einblicke in Jareds Jobsuche

Schwieriger Arbeitsmarkt: Einblicke in Jareds Jobsuche

Vor etwa anderthalb Jahren verlor Jared, ein Datenwissenschaftler, seine Arbeitsstelle bei einem Finanzdienstleistungsunternehmen. Trotz zahlreicher Bemühungen, sich attraktiver für potenzielle Arbeitgeber zu machen, ist es ihm seitdem nicht gelungen, eine neue Anstellung in der Technologie- und Finanzbranche zu finden.

Nach einer dreimonatigen Abfindung bezog Jared Arbeitslosengeld, jedoch endet diese Unterstützung nach 26 Wochen im Bundesstaat New York. Um Geld zu sparen, zog Jared mit seiner Familie in ein erschwinglicheres Gebiet. Seinen Einkommensverlust versuchte er durch den Verkauf seiner Aktien und Abhebungen von seinem 401(k)-Konto auszugleichen. Auch Day-Trading an der Börse versuchte er, erlitt jedoch Verluste.

Jared steht exemplarisch für eine wachsende Zahl von Amerikanern, die Schwierigkeiten haben, Arbeit zu finden. Obwohl die Arbeitslosenquote vergleichsweise niedrig bleibt, sind Jobsuchende gegenüber vor einigen Jahren mit einem verschärften Wettbewerb konfrontiert. Unternehmen haben ihre Neueinstellungen deutlich reduziert, was sich in niedrigen Einstellungsraten äußert.

Besonders betroffen sind Branchen wie Finanzdienstleistungen, Produktion und Gesundheitswesen, wo die Neueinstellungen im Vergleich zum Vorjahr rückläufig sind. Jared glaubt, dass ein "herausfordernder Arbeitsmarkt", die zunehmende Adoption von KI und ein stärkerer Fokus auf graduierte Abschlüsse seine Jobsuche erschwert haben.

Hinzu kommt, dass er sich oft gegen Hochschulabsolventen von Elite-Universitäten behaupten muss, und als Schwarzer Mann vermutet er, dass er auch Diskriminierung erfährt. Zwar wurden nach der Ermordung von George Floyd in 2020 viele Diversitätsinitiativen ins Leben gerufen, jedoch glaubt Jared, dass diese positiven Effekte weitgehend verpufft sind.

Seine Interview-Erfahrungen seien zudem nicht immer ideal verlaufen. Das Bewerbungsprocedere enthalte oft Tests, die weniger seine tatsächlichen Fähigkeiten widerspiegeln. Besonders frustrierend empfand Jared es, von Unternehmen "geghostet" zu werden.

Jared hat verschiedene Strategien ausprobiert. Besonders erfolgreich waren direkte Empfehlungen und langfristige Beziehungen zu Recruitern. Trotz dieser Anstrengungen und mehreren Interviews wartet er immer noch auf ein Jobangebot.

Inzwischen hat Jared seine Ansprüche an Gehälter und Standortflexibilität gesenkt und ist bereit, für eine gute Position in andere Regionen, wie Kalifornien oder das Vereinigte Königreich, zu ziehen. Zuletzt erreichte er die Endrunde zweier Vorstellungsgespräche und wartet gespannt auf eine Rückmeldung.