19. Oktober, 2024

Politik

Schwierige Verhandlungen: Selenskyj ringt um Unterstützung für weitreichende Waffen

Schwierige Verhandlungen: Selenskyj ringt um Unterstützung für weitreichende Waffen

Die Diskussionen um den Einsatz schwerer Waffen gegen Ziele tief im russischen Staatsgebiet erweisen sich laut ukrainischen Angaben als besonders herausfordernd. Präsident Wolodmyr Selenskyj bemerkt Unterschiede in der Haltung der fünf bedeutendsten Partnerländer der Ukraine – USA, Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland – zu dieser Thematik. Diese Meinungsverschiedenheiten erschweren den Entscheidungsprozess erheblich.

Dennoch gibt es innerhalb der Partnerschaft Unterstützer, die Selenskyj im Dialog unterstützen, um eine positive Lösung herbeizuführen. Doch die Zurückhaltung bleibt spürbar, da es sich um eine Frage mit erheblichen Risiken handelt, bei der es um ein Paket mächtiger Raketen geht. Vor allem die Gespräche mit Deutschland erweisen sich als besonders komplex. Selenskyj beschreibt dies als die "schmerzhafteste Frage" für Deutschland. Die westlichen Partner zögern aufgrund der möglichen langfristigen Auswirkungen auf die Beziehungen zu Russland.

Währenddessen setzt die Ukraine, bislang vor allem Drohnen, bekannt als Kamikaze-Drohnen, gegen russische Ziele ein, die im Vergleich zu weitreichenden Raketen nur eine begrenzte Zerstörungskraft haben. Seitens der EU wurde die Notwenigkeit der Beschränkung schwerer westlicher Waffen infrage gestellt, was der EU-Chefdiplomat Josep Borrell deutlich machte.

Beim jüngsten Gipfeltreffen in Berlin stand der russische Angriffskrieg im Mittelpunkt. Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden versicherten der Ukraine ihre Unterstützung, lehnten jedoch zentrale Forderungen aus Selenskyjs Friedensplan ab, insbesondere die Nato-Einladung und den Krieg auf russischem Territorium. Scholz betonte die Wichtigkeit, die Nato aus dem direkten Kriegsgeschehen herauszuhalten, um das Risiko einer Eskalation zu vermeiden.