Das Gerichtsurteil gegen Uros Blazic, der im Mai 2023 in der Nähe der Stadt Mladenovac in einem erschütternden Amoklauf acht Menschen tötete und zwölf weitere verletzte, ist gefallen. Ein Gericht in Smederevo verurteilte den mittlerweile 21-Jährigen zu 20 Jahren Haft, nachdem er die Tat gestanden hatte. Blazic hatte bei seinem Amoklauf mehrere Orte angegriffen, was in einem Land, das solche Vorfälle kaum kennt, zu landesweiten Protesten führte.
Der Amoklauf von Blazic folgte nur einen Tag nach einem ähnlich tragischen Vorfall an einer Grundschule in Belgrad, bei dem ein Jugendlicher neun Schüler und einen Wachmann tötete. Diese brutalen Ereignisse erschütterten nicht nur die serbische Bevölkerung zutiefst, sondern lösten auch anti-regierungsgerichtete Massenproteste aus, die in vorgezogenen Neuwahlen gipfelten.
Die Verurteilung Blazics durch das Gericht in Smederevo erfolgte unter anderem für Mord und illegalen Waffenbesitz. Trotz der verhängten Strafe von 20 Jahren besteht für Blazic weiterhin die Möglichkeit, das Urteil anzufechten. Der Vater zweier Opfer, Sasa Panic, deren Kinder Kristina und Milan unter den Getöteten waren, äußerte gegenüber dem staatlichen Fernsehsender RTS seine Unzufriedenheit über das Urteil. Seiner Meinung nach sei eine angemessene Strafe für die Gräueltat kaum denkbar; selbst die Todesstrafe, so Panic, wäre noch zu milde.
Das maximale Strafmaß in Serbien beträgt 40 Jahre, jedoch war Blazic zum Tatzeitpunkt 20 Jahre alt, was laut serbischem Recht eine höhere Strafe ausschließt.