Am Kapitalmarkt sorgte eine unglückliche Nachricht aus der Forschungslabore von AbbVie für Ernüchterung. Die Hoffnungen des Pharmaunternehmens auf ein neues Medikament zur Behandlung von Schizophrenie wurden durch enttäuschende Testergebnisse erschüttert. Im Ergebnis führte dies zu einem deutlichen Rückgang der Aktienwerte, die bis zum späten Nachmittag um 12 % fielen.
Kurz vor Handelsbeginn am Montag teilte AbbVie mit, dass das Schizophrenie-Medikament Emraclidine in einer Phase-2-Studie sein primäres Studienziel nicht erreicht habe. Es konnte im Vergleich zu einem Placebo keine statistisch signifikante Verringerung der Symptome auf der Positiven und Negativen Syndromskala (PANSS) nachgewiesen werden.
Trotz dieser enttäuschenden Resultate kündigte das Unternehmen an, die Daten der Studie weiter zu analysieren, um künftige Schritte für Emraclidine zu bestimmen. Oftmals bedeutet ein solches Ergebnis das Ende der Entwicklung eines Medikaments. Doch Roopal Thakkar, der wissenschaftliche Leiter von AbbVie, unterstrich, dass das Unternehmen weiterhin engagiert sei, bessere Behandlungsmethoden für psychische und neurologische Erkrankungen zu finden.
Interessanterweise hatte AbbVie erst im August eine Übernahme von Cerevel Therapeutics, dem Entwickler von Emraclidine, für 8,7 Milliarden Dollar abgeschlossen. Die Schizophrenie-Behandlung war einer der Hauptgründe für den Kauf. Dies war jedoch nicht das einzige vielversprechende Projekt von Cerevel. AbbVie erwarb durch den Kauf auch andere Entwicklungsprogramme, darunter das erfolgversprechende Parkinson-Medikament Tavapadon, das in jüngsten klinischen Studien der späten Phase positiv abschnitt.
Diese Entwicklungen verdeutlichen die Risiken und Chancen des Pharmamarkts in Zeiten von hoher Forschungsintensität und Innovationsdruck.