Russland hat einen der intensivsten Luftangriffe seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine gestartet. Mit Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen griffen russische Streitkräfte zahlreiche Städte und Regionen an. Zu den schwer getroffenen Gebieten zählen das Umland der Hauptstadt Kiew sowie die Regionen Schytomir, Chmelnyzkyj, Ternopil und Lwiw. Die offizielle Luftalarm-App bestätigte zahlreiche Explosionen. In Kiew führte der Angriff zu erheblichen Problemen in der Stromversorgung, woraufhin Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram die Bürger informierte.
Laut der ukrainischen Luftwaffe wurden elf Langstreckenbomber des Typs Tu-95 von Russland eingesetzt, die Marschflugkörper abfeuerten. Zusätzlich kamen Hyperschallraketen vom Typ Kinschal zum Einsatz, die Teile der Ukraine aus dem Schwarzen Meer heraus beschossen. Detaillierte Informationen über Opfer und Schäden liegen bisher nicht vor, jedoch wurden aus Luzk und der Region Dnipropetrowsk jeweils ein Toter gemeldet. Wie erste Berichte suggerieren, war das Energiesystem der Ukraine erneut ein Hauptziel dieser Angriffe, was Notabschaltungen durch Ukrenerho erforderlich machte. Der Luftalarm erstreckte sich bis 10 Uhr Ortszeit.
In Reaktion auf die nahegelegenen Angriffe an der polnischen Grenze ließ das polnische Militär Abfangjäger aufsteigen. Berichten zufolge waren auch Flugzeuge anderer Verbündeter in diesen Einsatz involviert. Der Angriff erfolgt zu einem Zeitpunkt, als die Ukraine weiterhin ihre groß angelegte Abwehr der russischen Invasion, die im Februar 2022 begann, fortsetzt. Am vergangenen Samstag feierte die Ukraine zudem ihren 33. Unabhängigkeitstag.