Die angespannte Lage in der kongolesischen Stadt Goma hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) veranlasst, vor den katastrophalen Folgen eines ungesicherten biomedizinischen Labors zu warnen. Im Zentrum der Besorgnis stehen unter anderem hochriskante Virusproben, darunter des Ebola-Virus, die in einem Labor des nationalen Instituts für biomedizinische Forschung gelagert sind.
Bedenken über mögliche Stromausfälle sind nicht unbegründet, wie Patrick Youssef, der regionale Afrika-Direktor des IKRK in Genf, bemerkt. Das Labor befindet sich strategisch in der Nähe des IKRK-Büros in Goma und ein Austritt der gefährlichen Viren würde unvorstellbare Konsequenzen nach sich ziehen.
Ebola, ein besonders virulentes Virus, das durch Körperkontakt übertragen wird, hat in der Vergangenheit verheerende Folgen gezeigt. Bisherige Ausbrüche in Afrika, vor allem der verheerende Ausbruch 2014/2015 in Westafrika, bei dem über 11.000 Menschen starben, unterstreichen die Dringlichkeit umfassender Schutzmaßnahmen. Die Sterblichkeitsrate kann, ohne sofortige Behandlung, bis zu 90 Prozent erreichen.
Inmitten dieser Gefahren befinden sich Goma und seine Bevölkerung in einer kriegerischen Ausnahmesituation. Die anhaltenden Kämpfe zwischen Rebellen und der Armee haben bereits Hunderttausende zur Flucht gezwungen. Die ohnehin kritische Lage wird durch die Warnung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor Cholera-Ausbrüchen weiter verschärft, da es an sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen mangelt.