25. Oktober, 2024

Wirtschaft

Schwelende Unsicherheiten: Steuervorhaben belasten Britanniens Wirtschaftsaussichten

Schwelende Unsicherheiten: Steuervorhaben belasten Britanniens Wirtschaftsaussichten

Britanniens Wirtschaft könnte durch die geplanten Steuererhöhungen von Rachel Reeves erheblich gebremst werden. Eine Analyse einer renommierten Wall Street Bank prognostiziert, dass die neuen Vorhaben das Wachstumspotenzial um 20 Milliarden Pfund schmälern könnten. Die britische Finanzministerin plant, am 30. Oktober ein ambitioniertes Budget von 40 Milliarden Pfund vorzustellen, um die öffentlichen Finanzen zu stabilisieren. Ein Großteil dieses Budgets soll durch Steuererhöhungen generiert werden, welche die National Insurance Beiträge der Arbeitgeber, die Kapitalertrags- sowie die Erbschaftssteuer betreffen sollen.

Doch die Stimmen der Skeptiker werden lauter: Experten von Citigroup warnen, dass die „kurzfristige fiskalische Straffung“ der Wirtschaft im kommenden Jahr schaden könnte. Der erhöhte Steuerdruck droht das BIP-Wachstum um 0,5 bis 1 Prozentpunkte zu schmälern – ein Potentialverlust von etwa 20 Milliarden Pfund.

Im Angesicht dieser fiskalpolitischen Herausforderungen zeigt sich auch die Stimmung in der britischen Geschäftswelt getrübt. Die düstere Rhetorik von Reeves, so wird vermutet, ist mitverantwortlich für den Rückgang des Geschäftsklimas. Dies führte dazu, dass zum ersten Mal in diesem Jahr Stellen abgebaut wurden, wie aus jüngsten PMI-Daten hervorgeht. Diese Daten legen nahe, dass die private Wirtschaft des Landes im Oktober so langsam wuchs wie seit elf Monaten nicht mehr.

Der nahende Haushaltsplan sorgt bei vielen Unternehmen für Unsicherheit. Der Unmut wird verstärkt durch die globalen Spannungen im Nahen Osten und in der Ukraine sowie den bevorstehenden US-Wahlen, wie Chris Williamson von S&P Global Market Intelligence betont. Der Experte erläutert weiter, dass die Unsicherheit das Wachstum der Geschäftstätigkeit auf den niedrigsten Stand seit fast einem Jahr gedrückt habe und Unternehmen erstmals in diesem Jahr Personal abbauen lassen. PwC meldete zudem einen Rückgang des Verbrauchervertrauens auf den niedrigsten Stand des Jahres.