16. Dezember, 2024

Wirtschaft

Schweiz reduziert Freigrenze für zollfreie Einkäufe – Auswirkungen auf deutschen Einzelhandel erwartet

Schweiz reduziert Freigrenze für zollfreie Einkäufe – Auswirkungen auf deutschen Einzelhandel erwartet

Die Schweiz zieht die Zügel an: In einem gezielten Schritt zur Regulierung des Einkaufstourismus halbiert die Eidgenossenschaft die zollfreie Einkaufsschwelle von bislang 300 auf nunmehr 150 Franken. Ab dem 1. Januar dürften Güter im Gegenwert von etwa 160 Euro steuerfrei ins Land eingeführt werden, was eine signifikante Absenkung der bisherigen Regelung darstellt. Bei Überschreitung dieser Grenze wird in der Schweiz eine Mehrwertsteuer erhoben, die mit 8,1 Prozent weit unter der deutschen Rate von 19 Prozent liegt. Diese Maßnahme trifft auf gemischte Reaktionen in der nahen deutschen Grenzregion. Die Waldshuter Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, gibt sich gelassen und bezweifelt eine nennenswerte Verhaltensänderung unter schweizerischen Konsumenten. Zur gleichen Zeit relativiert auch die Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee die Gefahren für die lokale Wirtschaft, wenngleich man einzelne negative Effekte nicht ausschließen könne. Doch nicht alle sehen das so optimistisch. In Konstanz, einem beliebten Shoppingziel direkt an der Grenze, blickt man mit einiger Besorgnis in die Zukunft. Sabine Seibl, Geschäftsführerin des Einzelhändlers Frischemärkte Baur, prognostiziert eine Änderung im Konsummuster der Schweizer Kundschaft. Ihrer Einschätzung nach könnten diese verstärkt zum strategischen Großeinkauf in Gruppen übergehen, was möglicherweise zu einem Rückgang bei spontanen Käufen führen könnte.