Die Stimmung an den asiatischen Märkten bleibt fragil, da gestiegene Anleihenrenditen die Risikobereitschaft dämpfen und Sorgen um die steigenden Kosten für Künstliche Intelligenz die Tech-Rally der Megacap-Unternehmen bremsen. Am Vortag verzeichneten S&P und Nasdaq in den USA ihre stärksten Tagesverluste seit zwei Monaten, was keine positiven Impulse für Asien verspricht.
Trotz einiger Lichtblicke bei Amazon und Intel, deren Aktien nach guten Quartalsberichten im nachbörslichen Handel anstiegen, gab Apple nach. Investoren verhalten sich zurückhaltend angesichts bevorstehender US-Arbeitsmarktdaten und eines nervösen Wochenendes.
In Asien stehen am Freitag einige marktbewegende Ereignisse an: Einkaufsmanagerindizes aus mehreren Ländern, darunter China, die Inflationsdaten aus Indonesien und die Quartalsberichte von japanischen Unternehmen wie Mitsui, Nomura und Mitsubishi.
Ein gewichtiger Einflussfaktor bleibt jedoch der Anleihenmarkt, wo sogenannte 'bond vigilantes' weltweit die Renditen nach oben treiben. Eine bearishe Erzählung dreht sich um fiskalische Nachlässigkeit, das Überangebot an Schulden und anhaltende Inflation durch höhere Ausgaben.
Die Renditen britischer Staatsanleihen stiegen besonders nach dem ersten Budget der neuen Finanzministerin Rachel Reeves, während die Bank von Japan ihre Zinssätze stabil hielt, jedoch eine nahegelegene Erhöhung andeutete.
Für asiatische Märkte sind US-Anleihen entscheidend. Kurz vor der US-Präsidentschaftswahl steigen die Spannungen: Die implizite Volatilität und der 'term premium' sind so hoch wie seit einem Jahr nicht mehr, und die 10-Jahres-Rendite ist seit dem ersten Zinssenkungszyklus der Fed im Jahr 1989 stärker gestiegen.
Zusätzlich verzeichnet der Dollar seinen größten monatlichen Anstieg seit zweieinhalb Jahren. Die meisten asiatischen Aktienmärkte erlitten im Oktober Verluste, und der MSCI Asia/Pacific ex-Japan Index fiel um 4,5%. Während chinesische Aktien trotz eines 21%igen Anstiegs im Vormonat um mehr als 3% zurückgingen, profitierte der Nikkei 225 durch den schwachen Yen und legte um etwa 3% zu. Dennoch bleibt angesichts der globalen Unsicherheit ein Rückgang japanischer Aktien möglich.