22. September, 2024

Wirtschaft

Schwankende Reisekosten: Wie Trumps mögliche zweite Amtszeit den US-Reisemarkt beeinflussen könnte

Schwankende Reisekosten: Wie Trumps mögliche zweite Amtszeit den US-Reisemarkt beeinflussen könnte

Eine aktuelle Analyse des Internationalen Währungsfonds aus dem Jahr 2020 hat gezeigt, dass die COVID-19-Pandemie weltweit 100 Millionen Arbeitsplätze im Reisesektor gefährdete. Dies entspricht 10% des globalen BIP. Die USA blieben von diesen Turbulenzen nicht verschont, was leere Flughäfen und verwaiste Autobahnen eindrucksvoll belegen.

Auch in den Vereinigten Staaten erlebten der Reisemarkt und die damit verbundenen Preise für Treibstoff, Flugreisen, Unterkünfte und verwandte Dienstleistungen eine beispiellose Volatilität. Nick Burgess, Chefredakteur der Reisesite Trip Trend Setters, prognostiziert, dass eine zweite Amtszeit von Donald Trump weitere radikale Veränderungen nach sich ziehen könnte, sofern keine weitere Pandemie den Plan durchkreuzt.

In seiner ersten Amtszeit setzte Trump Importzölle ins Zentrum seiner „America First“-Handelspolitik. Produkte wie Stahl und Aluminium wurden gezielt besteuert, wobei China am stärksten getroffen wurde. Diese Maßnahmen kosteten amerikanische Verbraucher laut der Tax Foundation stolze 80 Milliarden Dollar. Trump kündigte an, bei einer Wiederwahl einen 10%-Steuer auf alle Importe und bis zu 65%-Zölle auf chinesische Waren zu erheben. Dies könnte schwerwiegende Auswirkungen auf die Reisebranche haben, so Burgess.

Steigende Importkosten könnten die Preise in der Reisebranche drastisch erhöhen – von Flugzeugkomponenten bis hin zu Annehmlichkeiten wie Hotelkaffee. Hotel Business berichtete, dass Zölle auf chinesische Produkte wie Kühlschränke, Matratzen und Fernseher die Hotelkosten in die Höhe schnellen ließen, was letztlich die Verbraucher spürbar belastete.

Ein weiteres Kernanliegen von Trumps Wirtschaftspolitik ist die Deregulierung, und viele Biden-Ära-Reisevorschriften könnten unter einer zweiten Trump-Regierung auf den Prüfstand kommen. Die Biden-Harris-Administration plant neue Regelungen, die Fluggesellschaften zur Rückerstattung von stornierten oder stark verspäteten Flügen sowie verspätetem Gepäck in bar oder auf der ursprünglichen Zahlungsweise verpflichten. Diese Vorschriften sollen Transparenz schaffen und versteckte Gebühren eliminieren, was von der Flugindustrie als zu teuer kritisiert wurde.

Ein prominenter Kritiker, John Breyault von der National Consumers League, erklärte gegenüber NPR, dass das Trump-geführte Verkehrsministerium den Fluggesellschaften kurz vor Trumps Amtsende ein „Abschiedsgeschenk“ gemacht habe, indem es die Definition unlauterer und täuschender Praktiken zugunsten der Fluggesellschaften neu formuliere. Ob diese von der Biden-Administration eingeführten Verbraucherschutzmaßnahmen unter Trump Bestand haben könnten, scheint fraglich.

Zusammenfassend deutet vieles darauf hin, dass eine zweite Amtszeit von Trump erhebliche und möglicherweise kostspielige Veränderungen für Reisende nach sich ziehen könnte. Wie sich dies wirklich entfalten wird, bleibt abzuwarten.