Die europäischen Aktienmärkte zeigen sich unbeeindruckt von den bevorstehenden US-Wahlen und bewegen sich kaum von den Vortageswerten weg. Angesichts der Unsicherheit, wann die Auszählung ihr Ende finden wird, erwarten Experten eine zunehmende Volatilität in den kommenden Tagen. Christian Subbe, Chief Investment Officer beim Vermögensverwalter HQ Trust, betont, dass der Markt mit Spannung auf die Entwicklungen in den USA blickt.
Am späten Vormittag notierte der EuroStoxx 50 nahezu unverändert mit 4.853,68 Punkten. Auch der Schweizer SMI blieb stabil bei 11.892,30 Punkten, während der britische FTSE 100 einen leichten Anstieg von 0,25 Prozent auf 8.204,39 Punkte verzeichnete. Geschichte zeigt, dass US-Börsen nach Wahlen in der Regel positive Entwicklungen erfahren, unabhängig davon, ob ein demokratischer oder republikanischer Präsident ins Weiße Haus einzieht, wie Subbe hervorhebt.
Rohstoffwerte stiegen an, gestützt durch starke wirtschaftliche Signale aus dem rohstoffhungrigen China, wo sich die Stimmung in der Dienstleistungsbranche gegen die Erwartungen deutlich verbessert hat. Gleichzeitig rückten Quartalszahlen in den Hintergrund, da die Märkte vor allem auf politische Entwicklungen fokussiert sind.
Negativ beeindruckten Werte aus der zweiten Reihe. Der dänische Windanlagenbauer Vestas verzeichnete nach zurückhaltenden Prognosen einen Kursverlust von knapp neun Prozent. Adecco enttäuschte erneut und wurde von den Aktionären mit einem Rückgang von zehn Prozent abgestraft. Ähnlich erging es dem britischen Online-Bekleidungshändler Asos, der nach enttäuschendem Umsatz ein Minus von 7,8 Prozent hinnehmen musste.
Ein Lichtblick kam jedoch aus Großbritannien: AB Foods konnte nach besser als erwarteten Ergebnissen einen Kursgewinn von 3,6 Prozent verbuchen.