Die Hoffnung auf eine Erholung des PC-Marktes erfüllte sich nicht, was am Mittwoch die Papiere von Dell und HP auf Talfahrt schickte. Beide Technologieunternehmen enttäuschten mit ihren neuesten Quartalszahlen, die nicht den Erwartungen der Investoren entsprachen. Durch die fehlende Umsatzdynamik im dritten Quartal sahen sich die Aktionäre mit unerwarteten Rückgängen konfrontiert.
Am Mittwoch verloren die Aktien von Dell und HP jeweils circa 12,5 Prozent an Wert an der New Yorker Börse. Besonders stark traf es HP, deren Aktien zuletzt nur noch 34 Dollar wert waren – der tiefste Stand seit Mitte September. Dennoch verbucht HP im Jahresverlauf immer noch ein Plus von über 13 Prozent. Dells Anteilsscheine fielen auf 124 Dollar zurück, was dem Niveau vom Ende Oktober entspricht, dennoch steht der Konzern mit einem beeindruckenden Gewinn von 62 Prozent im bisherigen Jahr da. Trotz dieser Verluste bleibt der Nasdaq 100, ein indexgetriebener Indikator des Technologiesektors, ein herausforderndes Terrain, mit Nvidia an der Spitze als großer Gewinner und einem Kursanstieg von etwa 170 Prozent.
Yvonne McGill, Dells Finanzchefin, erklärte während der Vorstellung der Quartalsergebnisse, dass sich der erwartete Erneuerungszyklus für PCs auf das kommende Jahr verschieben wird. Enrique Lores, CEO von HP, bemerkte, dass die neueste Windows-Version von Microsoft bei Firmenkunden nicht den erhofften Verkaufsanstieg bewirkte.
Laut UBS-Analyst David Vogt lieferten sowohl Dell als auch HP durchwachsene Zahlen ab. Besonders im Fokus der Dell-Anleger standen KI-bezogene Produkte, deren Umsatz zwar den Schätzungen entsprach, aber die "zu optimistischen Erwartungen" überstieg. Dies lässt auf eine Erholung im nächsten Jahr hoffen, wobei die langfristige Nachfrage nach KI-Infrastruktur von Dell nicht beeinträchtigt werde.
JPMorgan-Analyst Samik Chatterjee hob hervor, dass die zyklische PC-Markterholung enttäuschend verlaufen sei. Erhebliche Bedenken äußerte er auch zur Dell-Prognose für das laufende Schlussquartal bis Januar 2024/25, die seines Erachtens zu "vorsichtig" ausgefallen sei. Dennoch hält er die Sorgen um die Ergebnisse für möglicherweise überzogen. Analyst Amit Daryanani von Evercore ISI prognostiziert, dass sich bis 2026 positive Kurstreiber mehren werden.