14. Januar, 2025

Märkte

Schwächerer E-Antriebsmarkt in Deutschland erschüttert Europas Automobilbranche

Schwächerer E-Antriebsmarkt in Deutschland erschüttert Europas Automobilbranche

Die rückläufigen Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen (EV) in Deutschland haben im vergangenen Jahr zu einem erheblichen Rückgang auf dem europäischen Markt geführt, während chinesische Automobilhersteller sich zunehmend im Vorteil sahen. Daten des Analyseunternehmens Rho Motion zeigen, dass 2024 der Absatz von Elektrofahrzeugen in Europa um 3 Prozent auf 3 Millionen gesunken ist.

Ausschlaggebend für diesen Rückgang war der Wegfall staatlicher Steuererleichterungen, was insbesondere in Deutschland zu einem Einbruch des EV-Marktes führte. Im Vergleich dazu erlebte China einen Anstieg der Verkäufe um 40 Prozent auf 11 Millionen Fahrzeuge, auch Nordamerika verzeichnete ein Plus von 9 Prozent auf 1,8 Millionen verkaufte Elektroautos.

Charles Lester von Rho Motion betont, dass trotz des globalen Wachstums des EV-Marktes regionale Unterschiede zugenommen haben. Besonders in den USA trugen Subventionen, wie sie im Rahmen von Joe Bidens Inflation Reduction Act vergeben wurden, maßgeblich zum Wachstum bei. In Großbritannien hingegen führte das umstrittene Zero-Emission-Vehicle-Mandat zu einem Anstieg der EV-Verkäufe um 20 Prozent.

Diese positive Entwicklung machte Großbritannien zum größten EV-Markt in Europa und überholte damit Deutschland, was laut Lester auf das Ende der Subventionen dort zurückzuführen ist. Ein ähnlicher Schritt in den USA, so warnt Lester, könnte ähnliche Folgen haben.

Trotz fehlender Jahresendstatistiken der europäischen Automobilherstellervereinigung zeigen die Zahlen von Januar bis November 2024 in Deutschland einen Rückgang der EV-Verkäufe um 26 Prozent. Matthias Schmidt von Schmidt Automotive Research erläutert, dass dieser Rückgang nach dem Auslaufen hoher Subventionen auftrat und viele Leasingverträge 2025 auslaufen werden. Einige Hersteller könnten ihre Lieferungen verzögert haben, um strengere EU-Emissionsstandards einzuhalten.

Schmidt sieht 2024 als Tiefpunkt in einem Zyklus, der sich ab Ende 2025 erholen könnte. Hersteller hätten wohl die Produktion gedrosselt, um angesichts neuer Emissionsvorgaben ab 2025 kein Risiko einzugehen.