Die Wirtschaft in der EU wird voraussichtlich langsamer wachsen als bisher erwartet, so die aktuelle Einschätzung der Europäischen Kommission. Laut einer Schätzung wird für die EU und die Eurozone ein Wachstum von 0,6 Prozent erwartet, was eine erneute Senkung der Prognose bedeutet. Im September ging die Kommission noch von einem Plus von jeweils 0,8 Prozent aus.
Als Gründe für die schwächelnde europäische Wirtschaft nennt die Brüsseler Behörde hohe Lebenshaltungskosten, eine schwache Auslandsnachfrage und eine straffere Geldpolitik. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass die Wirtschaft in diesem Jahr an Schwung verloren hat.
Besonders Deutschland ist von der Negativentwicklung betroffen. Die Wirtschaftsleistung Deutschlands wird laut Schätzung der Behörde um 0,3 Prozent schrumpfen. Im September war noch ein Rückgang von 0,4 Prozent vorhergesagt worden. Für die Jahre 2024 und 2025 prognostiziert die Kommission ein Wachstum der deutschen Wirtschaft von 0,8 Prozent bzw. 1,2 Prozent. Damit bleibt Deutschland unter dem erwarteten Durchschnitt in der Eurozone.
Auch für das kommende Jahr wurden die Prognosen für das Wirtschaftswachstum in der EU und der Eurozone nach unten korrigiert. Die Kommission rechnet nun mit einem Wachstum von 1,3 Prozent in der EU (vorher 1,4) und 1,2 Prozent in der Eurozone (vorher 1,3). Für das Jahr 2025 wird ein Wachstum von 1,7 Prozent in der EU (Eurozone: 1,6) prognostiziert.
Die erwartete Inflation in der Eurozone bleibt für dieses Jahr unverändert bei 5,6 Prozent. Für das kommende Jahr wird jedoch mit einem Rückgang gerechnet.