Der Euro hat zu Wochenbeginn einen markanten Rückgang erlebt und fiel auf den niedrigsten Stand seit April. Am Nachmittag notierte die Gemeinschaftswährung bei nur noch 1,0647 US-Dollar, nachdem sie morgens noch über der Marke von 1,07 Dollar gehandelt wurde. Ursache für die Stärke des Dollars ist der jüngste Wahlsieg von Donald Trump, der die amerikanische Währung im Vergleich zu anderen großen Währungen beflügelte. Vor dem Sieg des Republikaners waren für einen Euro mehr als 1,09 Dollar erforderlich gewesen. Trumps Wirtschaftspolitik, die höhere Haushaltsdefizite und Zölle mit sich bringen könnte, führt zu Erwartungen einer steigenden Inflation, was die Aussichten auf Leitzinssenkungen der US-Notenbank Fed verringert. Dies unterstützt den Dollar weiter. Steuersenkungen könnten zudem die ohnehin robuste US-Konjunktur anheizen, während einige Experten darauf hinweisen, dass Trump die Fed zu stärkeren Zinssenkungen drängen könnte. Seine kritische Haltung gegenüber der Unabhängigkeit der Notenbank sorgt zusätzlich für Unsicherheit. Am Montag lieferte der Devisenmarkt allerdings keine klaren Impulse. In der Eurozone wurden keine bedeutenden Konjunkturdaten veröffentlicht, während in den USA Feiertagsruhe herrschte. Für die aktuelle Woche rücken die Verbraucherpreise in den Fokus. Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) erwartet eine leicht gestiegene Inflation durch einen Basiseffekt. Die Inflationsdaten könnten der Fed Spielraum für eine weitere Lockerung ihrer derzeit noch restriktiven Geldpolitik geben, ohne jedoch die Zinsspekulationen anzufachen.