30. Januar, 2025

Wirtschaft

Schwäche in der Elektro- und Digitalbranche: Ein Weckruf für die Politik

Schwäche in der Elektro- und Digitalbranche: Ein Weckruf für die Politik

Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie steht vor herausfordernden Zeiten. Der Branchenverband ZVEI prognostiziert für 2025 einen Rückgang der preisbereinigten Produktion um zwei Prozent. In einem deutlichen Appell kritisiert ZVEI-Präsident Gunther Kegel die Schwierigkeiten des Industriestandorts Deutschland: Überregulierung und hohe Kosten ersticken die unternehmerische Initiative und mindern die internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Ein zentraler Kritikpunkt ist der überbordende Bürokratiedschungel, der die Innovationskraft hemmt. Der Verband fordert eine wettbewerbsfähigere Unternehmenssteuerbelastung und eine Senkung der Strompreise auf den europäischen Mindestsatz. Dies würde sowohl private Haushalte als auch Unternehmen in den Bereichen Gewerbe, Handel und Dienstleistungen entlasten.

Das laufende Jahr brachte bereits erhebliche Herausforderungen für die heimische Elektro- und Digitalindustrie. Die Produktion fiel im Vorjahresvergleich von Januar bis November um mehr als neun Prozent, die Umsätze sanken um sechseinhalb Prozent, und die Exporte verzeichneten einen Rückgang von vier Prozent. Besonders auffällig: Die beiden Hauptabnehmer China und die USA zeigten ebenfalls negative Tendenzen. Zudem verringerte sich die Zahl der Beschäftigten um zwei Prozent auf rund 892.000 Menschen.

In Anbetracht dieser düsteren Aussichten richtet der ZVEI einen dringlichen Appell an die künftige Bundesregierung, aktiv zu werden. Kegel fordert eine Effizienzrevolution, die nicht nur technologisch, sondern auch im politischen und regulatorischen Bereich ansetzen muss – weniger Bürokratie, mehr Freiraum für unternehmerischen Mut und Innovationskraft.