09. Oktober, 2024

Märkte

Schwache Impulssetzung aus China trübt Markterwartungen

Schwache Impulssetzung aus China trübt Markterwartungen

Die Aktienmärkte in Festlandchina und Hongkong verzeichneten am Mittwoch deutliche Rückgänge, nachdem Investoren von Peking enttäuscht wurden. Grund dafür war das Ausbleiben neuer Stimulusmaßnahmen sowie unklare Details zur Umsetzung bereits angekündigter Initiativen. Nach eindrucksvollen Kursgewinnen im Gefolge der Ankündigungen zur Wachstumsbelebung im letzten Monat sorgte eine Pressekonferenz am Dienstag für Ernüchterung und reaktivierte die Sorgen über die künftige Marktentwicklung. Ein Aufschwung an der Wall Street, begünstigt durch fallende Ölpreise und Optimismus über die US-Wirtschaft, konnte die Stimmung auf den chinesischen Handelsplätzen kaum heben, obwohl die meisten anderen asiatischen Märkte zulegten. Investoren richten nun ihren Blick nach Peking in der Hoffnung auf weitere Signale seitens der Offiziellen. Analysten warnen jedoch davor, dass ein großer, krisenähnlicher Stimulus, wie während der weltweiten Finanzkrise, unwahrscheinlich sei. Shehzad Qazi von China Beige Book stellte fest, dass die Pressekonferenz verdeutlichte, dass Peking keine drastischen Maßnahmen ergreifen möchte. Vielmehr bevorzugt es einen gezielten Ansatz, der auch die Finanzierung bereits angekündigter Projekte umfasst. Ironischerweise wären die Märkte weiter gestiegen, wenn es keine Pressekonferenz gegeben hätte. Der einzige positive Aspekt der Veranstaltung war die Rückkehr zur Realität, so Qazi. In Hongkong, das nach der ersten Welle angekündigter Maßnahmen mehr als 20 Prozent zugelegt hatte, sanken die Kurse am Dienstag um mehr als neun Prozent – ein Tiefstand seit 2008. Am Mittwoch setzten sich die Verluste fort. Auch in Shanghai fielen die Kurse um mehr als drei Prozent, nachdem ein Eröffnungsanstieg von zehn Prozent am Dienstag auf etwas über vier Prozent gesenkt wurde. Anderswo in Asien stiegen jedoch die Märkte, da sie positive Impulse aus New York aufnahmen, wo Technologiefirmen den Weg führten, unterstützt durch den Optimismus über die weltgrößte Wirtschaft nach den besser als erwarteten US-Arbeitsmarktdaten. Auch Tokio erlebte Kursgewinne, unter anderem dank Seven & i Holdings, dessen Aktien aufgrund eines Berichts über ein gestiegenes Übernahmegebot von Alimentation Couche-Tard zulegten. Ölpreise stiegen leicht, konnten aber die Verluste von fast fünf Prozent aus der vorherigen Sitzung kaum ausgleichen. Zweifel an der chinesischen Nachfrage und internationaler Druck auf Israel, iranische Ölinstallationen nicht zu attackieren, übten Druck auf die Preise aus. Gesunde US-Bestände und die Erwartung eines ausreichenden Angebots innerhalb und außerhalb von OPEC belasteten ebenfalls den Ölmarkt.