19. Dezember, 2024

Märkte

Schwäche der Schwellenländerwährungen: Zentralbanken schlagen Alarm

Schwäche der Schwellenländerwährungen: Zentralbanken schlagen Alarm

Die Ankündigung der US-Notenbank, ihre Zinspläne zurückzuschrauben, hat die Finanzmärkte in Aufruhr versetzt und eine signifikante Schwächung der Währungen in Schwellenländern ausgelöst. Zentralbanken von Brasilien bis Indonesien sehen sich gezwungen, entschiedene Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Währungen gegen den starken Dollar zu verteidigen. Nach der Ankündigung der Federal Reserve, die Zinsen im kommenden Jahr voraussichtlich nur marginal zu senken, stiegen die Renditen amerikanischer Staatsanleihen. Daraus resultierend erreichte der Dollar gegenüber seinen sechs Hauptkonkurrenten ein Zweijahreshoch. Besonders betroffen waren der südkoreanische Won, der auf ein 15-Jahres-Tief fiel, sowie die indische Rupie und die indonesische Rupiah, die ebenfalls stark nachgaben. Die Zentralbanken in Südkorea, Indien und Indonesien reagierten schnell, um ihre jeweiligen Währungen zu stabilisieren und potenziellen Inflationsdruck zu mindern. So intervenierte die indische Zentralbank am Devisenmarkt durch den Verkauf von Dollar, um den dramatischen Fall der Rupie zu bremsen. Parallel dazu setzte die brasilianische Zentralbank auf eine Dollarauktion, um dem Kursverlust des Real entgegenzuwirken. Der Analyst Fred Neumann von HSBC argumentiert, dass die restriktivere Haltung der Fed den Handlungsspielraum der Zentralbanken in Schwellenländern stark einschränkt. Charu Chanana von Saxo unterstreicht zudem die Herausforderungen, vor denen asiatische Zentralbanken stehen, da der derzeitige Markt nicht mehr die Stabilität für klassische Carry-Trades bietet. Abschließend bleibt festzustellen, dass die aktuelle Situation die wirtschaftspolitische Landschaft sowie die Kapitalströme in den Schwellenländern zur Jahreswende 2024 maßgeblich beeinflusst. Die neuen Rahmenbedingungen stellen Zentralbanken weltweit vor erhebliche Herausforderungen, die eine Anpassung ihrer geldpolitischen Strategien fordern.