27. November, 2024

Märkte

Schwäche am US-Häusermarkt: Hurrikans und Zinserhöhung drücken Verkäufe

Schwäche am US-Häusermarkt: Hurrikans und Zinserhöhung drücken Verkäufe

Der Immobilienmarkt in den USA verzeichnet einen deutlichen Rückgang bei den Verkäufen neuer Einfamilienhäuser im Oktober. Der Absatz sank auf das niedrigste Niveau seit fast zwei Jahren aufgrund hoher Hypothekenzinsen und der Auswirkungen von Hurrikans. Laut den aktuellen Daten des Census Bureau fielen die Verkäufe neuer Eigenheime um 17,3 % im Vergleich zum Vormonat und erreichten eine saisonbereinigte Rate von 610.000 Einheiten. Experten, die von Bloomberg befragt wurden, hatten hingegen mit einem deutlich stärkeren Rückgang auf eine Rate von 725.000 gerechnet. Ökonomin Nancy Vanden Houten von Oxford Economics führt den stärkeren als erwarteten Rückgang insbesondere auf die verheerenden Auswirkungen der Hurrikans Helene und Milton im Süden der USA zurück. Sie zeigt sich jedoch optimistisch, dass sich die Lage in den kommenden Monaten wieder bessern könnte, sobald der Wiederaufbau in den besonders betroffenen Regionen beginnt. Der Süden verzeichnete einen Rückgang der Verkaufszahlen um 28 % auf 339.000 Einheiten, das langsamste Wachstum seit April 2020. Neben den Naturkatastrophen hatten Käufer zusätzlich mit hohen Finanzierungskosten und steigenden Hauspreisen zu kämpfen. Der mittlere Verkaufspreis neuer Häuser stieg im Oktober auf 437.300 US-Dollar, verglichen mit 426.300 US-Dollar im Vormonat. Die Hypothekenzinsen stiegen weiter, wobei der durchschnittliche Satz für eine 30-jährige Festhypothek bei rund 6,8 % lag, wie Freddie Mac berichtet. Dies kontrastiert zum Satz von 6,7 % in der Woche davor und reflektiert Trends, die nicht von den etwas verzögerten Abschlussraten bestehender Hausverkäufe beeinflusst werden. Zusätzlich verunsichern politische Entwicklungen wie der Wahlerfolg von Donald Trump und widerstandsfähige Inflationsdaten die Märkte und lassen Zweifel darüber aufkommen, ob die Fed die Zinsen bei ihrer Sitzung im Dezember senken wird. Aktuelle Marktdaten zeigen eine 40%ige Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Zentralbank von einer Zinssenkung absieht, ein Anstieg von 24% im Vergleich zum Vormonat. Auch für die kommenden Monate könnte die Verkaufsdynamik angesichts der andauernden Zinsunsicherheiten gedämpft bleiben, wie der Analyst Colin Johanson von Barclays darlegt. Gleichzeitig passen sich Bauunternehmen flexibel an: DR Horton, vertreten durch CEO Paul Romanowski, plant, weiterhin Anreize zu bieten, um die Bezahlbarkeit und die gewünschten monatlichen Kosten für potenzielle Käufer im Rahmen zu halten.