20. Februar, 2025

Wirtschaft

Schwäbisch Hall: Zwischen Talsohle und Hoffnungsschimmer

Schwäbisch Hall: Zwischen Talsohle und Hoffnungsschimmer

Deutschlands führende Bausparkasse Schwäbisch Hall hat ein erneut herausforderndes Geschäftsjahr hinter sich. Das Brutto-Neugeschäft im Bereich Bausparen erreichte im Jahr 2024 eine Summe von 28,1 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In einem insgesamt schwächelnden Markt behauptete sich Schwäbisch Hall jedoch erfolgreich und konnte seinen Marktanteil auf beeindruckende knapp 35 Prozent steigern.

Nach der Zinswende konnte das Institut von einem erneuten Aufleben des Bausparens profitieren. Die Spitzenwerte des Jahres 2022 mit einem Brutto-Neugeschäft von 34,1 Milliarden Euro sind Vergangenheit, doch zeigt sich, dass Schwäbisch Hall auf einem hohen Niveau stabilisiert ist. Zum Vergleich: Vor dem Zinswandel im Jahr 2021 lag das Neugeschäft bei rund 24 Milliarden Euro.

Im Bereich Baufinanzierung, in dem Schwäbisch Hall ebenfalls eine führende Rolle spielt, scheint das Tal durchschritten zu sein. Das Neugeschäft stieg auf 13,6 Milliarden Euro und übertraf leicht den Vorjahreswert, bleibt jedoch unter den früheren Höchstständen. Der drastische Rückgang von fast 30 Prozent im Jahr 2023 war eine Folge der hohen Zins-, Bau- und Energiekosten, die die Baukrise verschärften.

Vorstandsvorsitzender Mike Kammann zeigt sich optimistisch und sieht eine Marktbelebung voraus, auch wenn Hürden in der Immobilienfinanzierung langsamer abgebaut werden als erhofft. Für 2025 rechnet Schwäbisch Hall mit einer weiteren Belebung des Baufinanzierungsmarktes und einer Normalisierung der Nachfrage nach Bausparverträgen.

Trotz eines fast 86-prozentigen Einbruchs im Gewinn im Vorjahr verbesserte sich die Ertragslage der Bausparkasse. Der Gewinn vor Steuern stieg nach vorläufigen Zahlen auf 64 Millionen Euro, begünstigt durch höhere Zinsen und niedrigere Verwaltungskosten. Im Jahr 2022 lag dieser Wert noch bei 143 Millionen Euro.