Der britische Einzelhändler Shoe Zone kündigte Filialschließungen an, nachdem Steuererhöhungen und die Erhöhung des Mindestlohns bestimmte Standorte unrentabel gemacht haben. Diese Entwicklungen sind auf den jüngsten Haushalt zurückzuführen, den die Schatzkanzlerin Rachel Reeves im Oktober vorstellte.
Shoe Zone sieht sich mit erheblichen Zusatzkosten konfrontiert, da die Arbeitgeberversicherungsbeiträge und der Mindestlohn angehoben wurden. Die Führungskräfte des Unternehmens äußern sich besorgt, dass einige Filialen diese finanzielle Belastung nicht länger tragen können. Wie viele Standorte von der Schließung betroffen sind, bleibt unklar, und ein Unternehmenssprecher lehnte eine Kommentierung hierzu ab.
Der Einzelhändler erwartet zudem, dass sich die Gewinne für das Geschäftsjahr bis September 2025 auf die Hälfte der ursprünglich prognostizierten Summe reduzieren werden. Statt der zuvor erwarteten 10 Millionen Pfund, rechnet Shoe Zone nun mit einem Gewinn von nur noch 5 Millionen Pfund. Verantwortlich dafür sei neben den gestiegenen Kosten auch das geschwächte Verbrauchervertrauen und untypische Wetterbedingungen in den letzten Monaten des Jahres.
Die Erhöhung der Arbeitgeberversicherungsbeiträge von 13,8 % auf 15 % ab nächsten April und die Absenkung der Einkommensgrenze, ab der Unternehmen diese Steuer zahlen, waren zentrale Steuermaßnahmen. Heftige Kritik kommt auch vom britischen Handelsverband BRC, der die Mehrkosten für Einzelhändler im nächsten Jahr auf rund 2,3 Milliarden Pfund beziffert, zuzüglich weiterer 2,7 Milliarden Pfund durch die Erhöhung des Mindestlohns.
Skeptiker des Haushaltsplans warnen bereits vor einem Rückgang von Arbeitsplätzen im Einzelhandel und insbesondere vor der sinkenden Einstellung von Teilzeitkräften. So wurden in den letzten fünf Jahren über 200.000 Einzelhandelsjobs abgebaut. Die neueste Analyse zeigt, dass bis September 2024 noch 2,81 Millionen Arbeitsplätze im Einzelhandel existieren, 40.000 weniger als im Jahr zuvor und 225.000 weniger als vor fünf Jahren.