Deutschlands Schuhbranche durchlebt wirtschaftlich stürmische Zeiten. Im Jahr 2023 mussten sich die Händler mit einem nominalen Umsatzrückgang von 0,8 Prozent auf 11,62 Milliarden Euro abfinden, wie der Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren während der Messe 'Shoes' in Düsseldorf mitteilte. Besonders betroffen ist der stationäre Fachhandel, der einen Rückgang von 1,5 Prozent verzeichnete. Ein kleiner Lichtblick zeichnete sich im Online-Handel ab, wo eine leichte Zunahme zu beobachten war.
Die Stimmung unter den Händlern ist verhalten bis pessimistisch. Nahezu die Hälfte der Unternehmer rechnet mit Umsatzrückgängen von mindestens einem Prozent bis 2025, während ein Drittel mit Rückgängen von sogar fünf Prozent und mehr rechnet. Laut BTE-Hauptgeschäftsführer Rolf Pangels schmälern gestiegene Lebenshaltungskosten, trotz vereinzelter Lohnsteigerungen, die Kaufkraft der Verbraucher. Hinzu kommen geopolitische Krisen und eine allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit, die die Lust am Schuhkauf verderben.
Eine Umfrage des Verbandes zeigt weitere Herausforderungen auf: Händler sehen sich mit verstärkten bürokratischen Anforderungen und steigenden Energie- und Personalkosten konfrontiert. Geschäftsführer Pangels sieht die Verantwortung aber auch bei den Unternehmen selbst: 'Wir müssen mit unseren Produkten mehr Begehrlichkeit und Freude vermitteln', sagte er.
Die deutsche Schuhindustrie selbst konnte übrigens im vergangenen Jahr ihren Umsatz um 2,4 Prozent auf über 2,1 Milliarden Euro steigern, wobei das Inlandsgeschäft um 4,5 Prozent wuchs, im Gegensatz zu einem Rückgang von 6,6 Prozent im Ausland. Hingegen stiegen die Verbraucherpreise für Schuhe 2024 um 5,5 Prozent, ein schwächerer Anstieg als im Vorjahr.