Die Schufa hat einen bedeutenden Schritt unternommen, um die Transparenz ihrer Bonitätsbewertungen zu erhöhen. Mit der Integration ihrer Dienste in die App der Tochtergesellschaft Bonify erhalten Verbraucher nun umfangreicheren Zugang zu ihren persönlichen Daten, die von der Wiesbadener Auskunftei gesammelt werden. Mit dieser App können Nutzer herausfinden, welche Unternehmen in den letzten zwölf Monaten Informationen über sie bei der Schufa angefragt haben und welche Daten zu Verträgen, wie etwa Kreditkarten und Girokonten, gespeichert wurden. Diese Neuerung bietet eine zusätzliche, kostenfreie Möglichkeit, persönliche Daten digital einzusehen und gegebenenfalls zu korrigieren, wie Schufa-Vorstandsvorsitzende Tanja Birkholz betont. Dies geschehe schnell und unkompliziert – eine wichtige Ergänzung zur traditionellen, postalischen Datenkopie. Die Übernahme von Bonify Ende 2022 hat jedoch auch Kritik hervorgerufen, insbesondere durch die Bürgerbewegung Finanzwende, die vor einer möglichen Ausweitung der Datensammlung warnte. Die Schufa versicherte, dass trotz der Kontoidentifikation via Bonify keine Vermischung der Datensätze stattfinde. Seit ihrer Gründung 1927 sammelt die Schufa umfassende Daten zur Kreditwürdigkeit. Diese Daten werden genutzt, um den Basis-Score zu berechnen, der die Zahlungswahrscheinlichkeit eines Verbrauchers angibt. Die genauen Berechnungsmethoden bleiben geheim, um Manipulation zu verhindern. Kunden, die ihre Rechnungen nicht pünktlich begleichen, erleben einen Rückgang im Score-Wert. Seit Mitte 2023 können Nutzer ihren Basis-Score über Bonify einsehen, und mit Beginn des Jahres 2024 sind auch mögliche Negativeinträge einsehbar. Diese Daten sind insbesondere für Banken, Versandanbieter und Mobilfunkunternehmen relevant, wenn sie Kreditentscheidungen treffen.