In einem ambitionierten Vorstoß zur Dekarbonisierung des britischen Energiesystems plant Energieminister Ed Miliband, lokale Widerstände gegen den Bau von Onshore-Windkraftanlagen zu umgehen. Das Ziel ist es, das Vereinigte Königreich bis zum Jahr 2030 auf 95 % saubere Energie zu bringen. Ein umfangreiches Reformpaket wurde am Freitag von der Regierung vorgestellt, das bis 2025 eine schrittweise Loslösung des britischen Stromsystems von fossilen Brennstoffen anstrebt. Im Gespräch mit BBC Breakfast betonte Miliband, dass die Minister zukünftig die letztendliche Entscheidungsgewalt bei der Genehmigung von Windkraftanlagen im ganzen Land haben werden. Bisher lag diese Entscheidung bei den Kommunen, jedoch haben strenge Planungsregeln, die 2015 von der konservativen Regierung eingeführt wurden, häufig zu Verzögerungen oder Blockaden geführt. Miliband stellte klar: „Momentan werden nationale Infrastrukturprojekte von mir als Staatssekretär entschieden, was bisher für Onshore-Wind nicht galt.“ Trotz der Möglichkeit, gegen lokale Einwände zu entscheiden, betonte Miliband die Wichtigkeit der Mitbestimmung vor Ort. Haushalte, die Wind- und Solaranlagen beherbergen, könnten von Energiepreisnachlässen und anderen Vorteilen profitieren, die im kommenden Jahr gesetzlich geregelt werden sollen. Zudem versicherte Miliband, dass die britische Öffentlichkeit mehrheitlich den Ausbau von Onshore-Windprojekten unterstütze. Die Regierung prüfe derzeit die wirksamste Umsetzung der Vorteile für die Gemeinden, um den Ausbau von Infrastrukturprojekten zu fördern. Die konservative Parteivorsitzende Kemi Badenoch unterstrich, dass die Bevölkerung bei der Standortwahl von Windkraftanlagen ein Mitspracherecht haben solle, jedoch müsse bei national bedeutender Infrastruktur manches Vorrang haben.