Die Abwicklungsgeschehnisse rund um den angeschlagenen Immobilienentwickler China Evergrande setzen sich fort. Anspruchsinhaber und Gläubiger des Unternehmens sehen eine neuerliche Wendung, denn die Liquidatoren des Imperiums legten eine Abwicklungspetition gegen die hauseigene Einheit Tianji Holding vor. Diese ist Garantin für bestimmte Offshore-Schuldverschreibungen, die von Scenery Journey, einem weiteren Mitglied der Unternehmensgruppe, ausgegeben wurden.
Der Vorstoß wird von Evergrande als Maßnahme im Sinne der Gläubiger und aller anderen Beteiligten der Gruppe präsentiert. In einem bemerkenswerten Versuch, die ausufernden Schulden in den Griff zu bekommen, offerierte Evergrande seinen Gläubigern im Frühjahr 2023 ein ambitioniertes Umschuldungsangebot. Dieses sah den Tausch bestehender Schulden in neue Anleihen mit Laufzeiten von vier bis acht Jahren vor.
Die juristische Auseinandersetzung um die Abwicklung nimmt weiter Fahrt auf: Das Hohe Gericht von Hongkong plant, die Abwicklungspetition am 15. Januar 2025 zu verhandeln. Dies ist ein weiteres Kapitel in der wirtschaftlichen Zäsur des international am stärksten verschuldeten Immobilienentwicklers, der seit 2021 von über 300 Milliarden Dollar an Verbindlichkeiten geplagt wird und im Januar unter Zwangsverwaltung gestellt wurde.