02. April, 2025

Grün

Schritt in Richtung Klimaschutz: Umwelthilfe klagt gegen Sulfurylfluorid

Schritt in Richtung Klimaschutz: Umwelthilfe klagt gegen Sulfurylfluorid

Die Deutsche Umwelthilfe hat rechtliche Schritte eingeleitet, um ein Verbot eines klimaschädlichen Pflanzenschutzmittels zu erwirken, das vor allem bei der Holzverschiffung zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt wird. Unterstützt wird die Klage vom Umweltinstitut München sowie der Gesellschaft Protect the Planet. Der zentrale Vorwurf besteht darin, dass das in Frage stehende Gas, Sulfurylfluorid, eine erhebliche Klimabelastung darstellt. Diese rechtliche Auseinandersetzung richtet sich gegen das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, das zuvor die Nutzung des Mittels in Deutschland genehmigt hatte, ohne nach Ansicht der Kläger die klimaschädlichen Auswirkungen ausreichend zu berücksichtigen.

Die Verantwortungsträger beim Bundesamt sind über die Klage informiert, haben sich jedoch bislang nicht zu den inhaltlichen Details geäußert. Sulfurylfluorid, so erläutert das Umweltbundesamt, wird seit dem Jahr 2000 verstärkt eingesetzt, um etwa Borkenkäfer in exportiertem Holz abzutöten. Aufgrund seines hohen Treibhausgaspotenzials entspricht eine Tonne des Gases der Wirkung von 4.090 Tonnen Kohlendioxid über einen Zeitraum von 100 Jahren. Im Jahr 2022 entsprachen die Emissionen aus Deutschland etwa drei Millionen Tonnen Kohlendioxid, was dem jährlichen CO2-Ausstoß einer Stadt wie Wiesbaden gleichkommt.

Trotz der Ankündigung des US-Herstellers Douglas Products, die weltweiten Emissionen von Sulfurylfluorid bis 2035 zu halbieren, bleibt die Notwendigkeit der Klage unbestritten. Laut Hauke Doerk vom Umweltinstitut München fehlt es der Zusage des Herstellers an konkreten Maßnahmen zur Emissionsreduzierung, weshalb ein rechtlicher Schritt als unverzichtbar gilt.