Die Regierung in Schottland hat für das kommende Jahr ehrgeizige Pläne präsentiert, indem sie ankündigte, die umstrittene Zwei-Kinder-Benefit-Grenze abzuschaffen und gleichzeitig ein Rekordbudget für das Gesundheitswesen sowie erhöhte Sozialleistungen bereitzustellen. Im Zentrum des Haushalts stehen die öffentlichen Dienstleistungen, die massiv gestärkt werden sollen.
Finanzministerin Shona Robison verkündete vor den Abgeordneten im Holyrood-Parlament die Absicht, mit der britischen Regierung zusammenzuarbeiten, um das Limit in Schottland aufzuheben. Dieses Hindernis hindert die meisten Eltern daran, für mehr als zwei Kinder zusätzliche Leistungen zu beantragen. Robison bezeichnete die Regelung als "heimtückisch" und versprach deren Abschaffung, da sie großes Leid verursacht habe. Währenddessen hält die britische Regierung unter Sir Keir Starmer an der umstrittenen Begrenzung fest, trotz wachsendem innerparteilichen Druck der Labour-Partei, sie abzuschaffen. Robison betonte, dass die Beseitigung von Kinderarmut oberste Priorität habe.
Neben der Abschaffung der Zwei-Kinder-Grenze verkündete Robison ein Rekordbudget von 21 Milliarden Pfund für das Gesundheitswesen und die soziale Pflege, welches 2 Milliarden Pfund zusätzlich für den NHS umfasst. Weitere 768 Millionen Pfund sind für bezahlbaren Wohnraum vorgesehen und zusätzlich sollen die Sozialleistungen um 800 Millionen Pfund angehoben werden.
Die Ankündigung markiert den ersten Haushalt seit John Swinneys Amtsübernahme als Premierminister im Mai, nachdem er Humza Yousaf abgelöst hatte. Swinney, eine führende Figur der SNP, fokussiert sich auf Kernthemen wie öffentliche Dienstleistungen und Wirtschaftswachstum, um die bevorstehenden Wahlen im Jahr 2026 zu bestehen.
Das Budget basiert auf einer Zuwendung von 47,7 Milliarden Pfund, die Rachel Reeves, Schatzkanzlerin des Vereinigten Königreichs, für das Haushaltsjahr 2025-26 zugesagt hat. Dies stellt die größte Zuwendung seit der Dezentralisierung in realen Zahlen dar und beinhaltet zusätzliche 3,4 Milliarden Pfund über die Barnett-Formel, die zur Finanzierung der Budgets der dezentralen Verwaltungen in Schottland, Wales und Nordirland dient.
Da die SNP in der Minderheit regiert, ist zur Verabschiedung des Haushalts die Unterstützung von mindestens zwei Oppositionsabgeordneten erforderlich. Ein Scheitern könnte zu Neuwahlen führen.