18. September, 2024

Grün

Schottland setzt auf grünes Wachstum: Regierung plant Investitionsoffensive

Schottland setzt auf grünes Wachstum: Regierung plant Investitionsoffensive

Die schottische Regierung verfolgt ehrgeizige Pläne, um privates Kapital für grüne Industrien zur Kompensation des Rückgangs im Ölsektor zu mobilisieren. Dies verkündete die stellvertretende Erste Ministerin, Kate Forbes, und betonte, dass eine kontinuierliche Erhöhung der Einkommensteuer kein gangbarer Weg sei.

Forbes teilte mit, dass die Regierung in Gesprächen mit institutionellen Investoren weltweit sei, um insbesondere den Bereich der erneuerbaren Energien in Schottland auszubauen, in dem das Land Wettbeweberbsvorteile wie schwimmende Offshore-Windanlagen besitze.

Nachdem die Scottish National Party (SNP) im Juli bei der britischen Parlamentswahl erheblich an Stimmen verlor, steht sie vor einer weiteren Herausforderung bei den Holyrood-Wahlen 2026, bei denen die Labour-Partei die Führung übernehmen will.

„In den nächsten 18 Monaten verfolge ich eine klare Mission – gezielt Investitionen in die Transformation Schottlands zu fördern und deutliche Zeichen zu setzen, dass privates Investment geschätzt und unkompliziert ist“, sagte Forbes in einem Interview. Sie fügte hinzu, die Regierung reagiere damit auf Rückmeldungen von Investoren, die ein attraktiveres Investitionsumfeld fordern.

Höhere Einkommensteuersätze für wohlhabendere Einwohner seien dabei eine Abschreckung für Investitionen, so Forbes. Sie betonte jedoch, dass die niedrigeren Lebenshaltungskosten in Schottland das Land attraktiv machten. „Das müssen wir weltweit verkünden“, sagte sie.

Erster Minister John Swinney, der Forbes im Mai eine prominente Regierungsposition verschaffte, betonte die Bedeutung von Investitionen, um den öffentlichen Forderungen nach mehr Arbeitsplätzen und besseren Dienstleistungen gerecht zu werden.

Die kürzlich veröffentlichte grüne Industriestrategie der Regierung fokussiert auf fünf Bereiche: Windenergie, Kohlenstoffabscheidung und -speicherung, grüne Finanz- und Berufsservices, Wasserstoff sowie die Elektrifizierung der Schwerindustrie. Diese Strategie soll Marktchancen strukturieren und wird durch eine Kampagne unterstützt, die unter anderem ein globales Offshore-Windinvestitionsforum im nächsten Jahr vorsieht.

Schottland hat bereits Erfolge verzeichnet, darunter die Kabelwerkseröffnung von Sumitomo in Nigg. Forbes versprach jedoch, die Lieferkette lokal auszubauen, um sichere, besser bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen.

Das Strategiepapier betont, dass Windenergie die bedeutendste kurzfristige Chance sei, um mobiles Kapital in großem Stil nach Schottland zu ziehen. Eine Pipeline von über 40 GW Offshore-Windprojekten könnte in den kommenden Jahrzehnten zwischen 10.400 und 54.000 Arbeitsplätze schaffen.

Forbes kündigte an, Hindernisse für Investitionen wie Verzögerungen bei der Erteilung von Baugenehmigungen für Offshore-Windprojekte abzubauen – eine Kompetenz, die Holyrood innehat.