Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich optimistisch in Bezug auf ein baldiges Ende des Ukraine-Konflikts und rief dazu auf, alle Möglichkeiten für Frieden zu prüfen. Auf einer SPD-Wahlkampfveranstaltung in Wolfsburg betonte Scholz, dass eine Friedenslösung nicht über die Köpfe der Ukrainer hinweg entschieden werden dürfe, insbesondere angesichts der bevorstehenden Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump. Diese Veranstaltung markierte den Beginn einer Reihe von Großkundgebungen der SPD mit einem besonderen Fokus auf die deutsche Autoindustrie.
SPD-Chef Lars Klingbeil sprach sich ebenfalls deutlich gegen mögliche faule Kompromisse mit Russland aus und unterstrich die Wichtigkeit, die Interessen der Ukraine zu schützen. Zudem forderte er, dass jegliche Verhandlungen stets den Bedürfnissen der betroffenen Länder Rechnung tragen müssten. Scholz verdeutlichte seine Absicht, die Bundestagswahl auch zu einer Abstimmung über die finanzielle Unterstützung der Ukraine zu machen und betonte die Notwendigkeit, die Finanzierung von Waffentransfers transparent darzulegen.
Die Wahlkampfveranstaltung in Wolfsburg, Heimat des Autobauers VW, machte die strategische Gewichtung der Industriepolitik und Arbeitsplatzsicherung deutlich. Angesichts drohender Stellenstreichungen bei VW plant die SPD Maßnahmen zur Förderung der Autoindustrie, darunter einen Steuerbonus für in Deutschland produzierte Elektroautos. Das Thema des Schutzes von Industriearbeitsplätzen bleibt ein zentraler Punkt im Wahlkampf der SPD.
Nicht ohne Störungen lief die Rede des Kanzlers ab, als Zwischenrufer mit Parolen wie "Free Palestine" auf sich aufmerksam machten. Scholz ließ sich jedoch nicht beirren und sprach stattdessen weiter zu den wirtschaftspolitischen Zielen seiner Partei.