Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich gegen eine Verstaatlichung der Stromnetze ausgesprochen, da dies eine Überforderung des Staates bedeute. Dies erklärte der SPD-Kanzlerkandidat während einer Diskussion in Potsdam. Er brachte jedoch eine mögliche staatliche Beteiligung ins Gespräch und betonte, dass eine Konsolidierung der vier großen Stromautobahnen-Netzbetreiber wünschenswert sei.
Im Fokus steht für Scholz die Einführung eines Preisdeckels auf die Netzentgelte. Er schlägt vor, diese Kosten zu halbieren und einen festen Deckel von 3 Cent pro Kilowattstunde festzulegen. Diese Maßnahmen sollen Sorge verhindern, selbst wenn weitere 300 Milliarden Euro in die Infrastruktur investiert werden.
Der Kanzler unterstrich die Notwendigkeit neuer Stromleitungen, um Windenergie aus dem Norden in die Verbrauchszentren im Süden zu transportieren. Dies erfordert hohe Investitionen und führt zu steigenden Netzentgelten, die wiederum von den Endkunden getragen werden. Als positives Beispiel nannte Scholz die Senkung der Energiepreise in Brandenburg durch eine bessere Verteilung der Netzentgelte seit Jahresbeginn.
Die bisherige Finanzierung des Stromnetzausbaus durch Netzentgelte, die von allen Endverbrauchern getragen werden, führte dazu, dass Regionen mit einem starken Ausbau erneuerbarer Energien höhere Kosten hatten. Die Neuregelung zielt darauf ab, diese Mehrkosten auf alle Stromkunden gleichmäßig zu verteilen.