05. Oktober, 2024

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Schockierende Prognosen: Stellantis versetzt die Automobilbranche in Alarmbereitschaft

Schockierende Prognosen: Stellantis versetzt die Automobilbranche in Alarmbereitschaft

Der Automobilkonzern Stellantis, bekannt für Marken wie Jeep und Ram, hat mit einer drastischen Korrektur seiner Finanzprognose für 2024 die Investoren von Ford und General Motors aufgerüttelt. Im Vorfeld der Veröffentlichung der Quartalszahlen soll diese Anpassung ein deutliches Warnsignal für Anleger sein, die fest mit stabilen oder gar rosigen Ergebnissen rechneten.

Bereits zu Beginn dieser Woche stürzte die Aktie von Stellantis ab, nachdem das Unternehmen seine finanziellen Erwartungen aufgrund verschlechterter Branchendynamiken, einem Anstieg der Lagerbestände und Herausforderungen auf dem chinesischen Markt deutlich nach unten korrigierte. Die ursprünglich im zweistelligen Bereich angesiedelte Prognose für den operativen Gewinn sank auf magere 5,5% bis 7%. Noch alarmierender ist die Vorhersage für den freien Cashflow, der nun negativ ausfallen könnte, im Gegensatz zu vorherigen positiven Erwartungen.

Um diese finanziellen Belastungen ein wenig abzufedern, plant Stellantis eine drastische Reduzierung seiner Produktion um 200.000 Fahrzeuge in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 und strebt an, den Lagerbestand bis zum Jahresende auf maximal 330.000 Einheiten zu senken.

Die Lage auf dem chinesischen Markt stellt ausländische Automobilhersteller vor nahezu unlösbare Aufgaben. Mit einer Elektromobilitätsrate von 51% bei Neuwagenkäufen und starker Unterstützung durch staatliche Subventionen zeigt der Markt einen hohen Wettbewerbsgrad. Marken wie BYD bieten Modelle zu Preisen an, die unter Berücksichtigung hoher Zölle immer noch konkurrenzfähig sind. In diesem wettbewerbsintensiven Umfeld rät ein Analyst von Bank of America sogar dazu, dass sich amerikanische Hersteller aus China zurückziehen sollten.

Ford hingegen hat bereits begonnen, Fahrzeuge aus China zu exportieren, um neue Märkte in Lateinamerika und Asien zu erschließen. Diese Exporte sind bereits im laufenden Jahr um 45% gestiegen, ein deutlicher Schritt zur Diversifizierung der Absatzmärkte.

Langfristig könnten sich die Herausforderungen in China als von vorübergehender Natur erweisen, da die Regierung bereits wirtschaftsstimulierende Maßnahmen eingeleitet hat. Dennoch bleibt das finanzielle Umfeld für ausländische Autobauer schwierig, und strategisches Umdenken ist gefragt.