Wenn die Kurse fallen und nicht mehr zurückkommen
Ein einziger Tag kann an den Börsen alles verändern. Das musste auch der einst gefeierte Hypothekenfinanzierer Hypo Real Estate erfahren, als seine Aktie Ende September 2008 um 73 Prozent einbrach.
Die Finanzkrise trieb das Unternehmen an den Rand des Bankrotts, und nur eine Kreditgarantie von über 35 Milliarden Euro durch die Bundesregierung konnte den totalen Zusammenbruch verhindern.
Doch für die Aktionäre bedeutete dieser dramatische Tag den Beginn des endgültigen Niedergangs – die Aktie kam nie wieder zurück.
Von Tech-Ikonen zu Grusel-Aktien
Auch für Tech-Riesen wie Apple waren schwarze Tage an der Börse keine Seltenheit. Am 29. September 2000 verlor die Apple-Aktie über 50 Prozent ihres Wertes, nachdem eine Gewinnwarnung das Vertrauen der Anleger erschüttert hatte.
Der Börsenwert des Unternehmens schrumpfte damals um neun Milliarden Dollar. Zwar gelang es Apple, sich in den Folgejahren zu erholen und zum wertvollsten Unternehmen der Welt aufzusteigen, doch zeigt dieser Fall, dass auch die bekanntesten Namen in Sekundenbruchteilen große Summen verlieren können.
Kryptolieblinge mit hohem Absturzpotenzial
Risikoreich und volatil: Kryptowert-Aktien gehören ebenfalls zum Gruselkabinett der Börsen. So erlebte der Krypto-Miner Riot Platforms bereits dreimal einen Absturz von über 50 Prozent an nur einem Handelstag.
Auch die Softwarefirma Microstrategy, die heute als Bitcoin-Player agiert, rutschte 2000 um 62 Prozent ab. Die Gefahr, dass Kryptowährungen von Marktbewegungen überrollt werden, ist bekannt – und doch unterschätzen viele Anleger das Risiko von Tagesschwankungen.
Die Tücken der Finanzkrise: State Street und andere Opfer
Während der Finanzkrise 2008/2009 verloren selbst die renommiertesten Finanzhäuser teils über Nacht massiv an Wert. Ein prominentes Beispiel ist die US-Vermögensverwaltung State Street, deren Aktien am 20. Januar 2009 aufgrund hoher Verluste im Anleihenportfolio um 59 Prozent fielen.
Der Markt befürchtete eine Kapitalerhöhung – für viele Anleger eine Schocknachricht. Nur eine gezielte Neuausrichtung und der richtige Krisenplan halfen, das Vertrauen zurückzugewinnen.
Die düstere Liste der Biotech-Abstürze
Auch in der Biotechnologie schlug der Börsenblitz ein. Die Aktie von Regeneron Pharmaceuticals verlor in den frühen 2000er-Jahren über 70 Prozent an einem Tag.
Heidelberger Pharma und Novavax ereilte ein ähnliches Schicksal. Biotech-Titel bieten oft große Renditechancen, doch sobald klinische Ergebnisse enttäuschen oder regulatorische Rückschläge eintreten, ist das Kapital schneller vernichtet als erwartet. Die hohe Volatilität in der Branche birgt ein besonderes Risiko für Anleger.
Die Lehren aus den größten Kursstürzen
Spektakuläre Abstürze von Apple, Hypo Real Estate und State Street zeigen, dass auch scheinbar sichere Aktien ihre Anleger schnell in die Knie zwingen können. Gerade wer in Einzeltitel investiert, sollte das Risiko nicht unterschätzen und stets mit Augenmaß agieren.
Ein breit gestreutes Portfolio bleibt die sicherste Verteidigung gegen unerwartete Einbrüche – doch selbst dann gilt: Der nächste Schock könnte jederzeit wieder zuschlagen.
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