02. November, 2024

Börse

Schock am Parkett: Wenn Aktien in den Abgrund stürzen

Von Apple bis ABB: Eine Liste der spektakulärsten Kursstürze zeigt, dass selbst Top-Unternehmen an einem Tag fast alles verlieren können. Für Anleger bleibt eine klare Lehre – und eine düstere Warnung.

Schock am Parkett: Wenn Aktien in den Abgrund stürzen
Am 29. September 2000 brach die Apple-Aktie um über 50 Prozent ein, nachdem das Unternehmen eine Gewinnwarnung herausgegeben hatte. Damals verloren Anleger neun Milliarden Dollar – ein Warnzeichen, dass selbst Branchenriesen an einem Tag alles verlieren können.

Wenn die Kurse fallen und nicht mehr zurückkommen

Ein einziger Tag kann an den Börsen alles verändern. Das musste auch der einst gefeierte Hypothekenfinanzierer Hypo Real Estate erfahren, als seine Aktie Ende September 2008 um 73 Prozent einbrach.

Die Finanzkrise trieb das Unternehmen an den Rand des Bankrotts, und nur eine Kreditgarantie von über 35 Milliarden Euro durch die Bundesregierung konnte den totalen Zusammenbruch verhindern.

Doch für die Aktionäre bedeutete dieser dramatische Tag den Beginn des endgültigen Niedergangs – die Aktie kam nie wieder zurück.

Von Tech-Ikonen zu Grusel-Aktien

Auch für Tech-Riesen wie Apple waren schwarze Tage an der Börse keine Seltenheit. Am 29. September 2000 verlor die Apple-Aktie über 50 Prozent ihres Wertes, nachdem eine Gewinnwarnung das Vertrauen der Anleger erschüttert hatte.

Der Börsenwert des Unternehmens schrumpfte damals um neun Milliarden Dollar. Zwar gelang es Apple, sich in den Folgejahren zu erholen und zum wertvollsten Unternehmen der Welt aufzusteigen, doch zeigt dieser Fall, dass auch die bekanntesten Namen in Sekundenbruchteilen große Summen verlieren können.

Kryptolieblinge mit hohem Absturzpotenzial

Risikoreich und volatil: Kryptowert-Aktien gehören ebenfalls zum Gruselkabinett der Börsen. So erlebte der Krypto-Miner Riot Platforms bereits dreimal einen Absturz von über 50 Prozent an nur einem Handelstag.

Varta-Aktionäre erlebten im vergangenen Jahr einen Kurssturz von über 75 Prozent an nur einem Tag, nachdem das Unternehmen Insolvenz anmelden musste. Ein Beispiel für die Risiken in der Batteriebranche, wo hohe Produktionskosten und Marktunsicherheiten schnell zum Verhängnis werden können.

Auch die Softwarefirma Microstrategy, die heute als Bitcoin-Player agiert, rutschte 2000 um 62 Prozent ab. Die Gefahr, dass Kryptowährungen von Marktbewegungen überrollt werden, ist bekannt – und doch unterschätzen viele Anleger das Risiko von Tagesschwankungen.

Die Tücken der Finanzkrise: State Street und andere Opfer

Während der Finanzkrise 2008/2009 verloren selbst die renommiertesten Finanzhäuser teils über Nacht massiv an Wert. Ein prominentes Beispiel ist die US-Vermögensverwaltung State Street, deren Aktien am 20. Januar 2009 aufgrund hoher Verluste im Anleihenportfolio um 59 Prozent fielen.

Der Markt befürchtete eine Kapitalerhöhung – für viele Anleger eine Schocknachricht. Nur eine gezielte Neuausrichtung und der richtige Krisenplan halfen, das Vertrauen zurückzugewinnen.

Die düstere Liste der Biotech-Abstürze

Auch in der Biotechnologie schlug der Börsenblitz ein. Die Aktie von Regeneron Pharmaceuticals verlor in den frühen 2000er-Jahren über 70 Prozent an einem Tag.

Quelle: Eulerpool

Heidelberger Pharma und Novavax ereilte ein ähnliches Schicksal. Biotech-Titel bieten oft große Renditechancen, doch sobald klinische Ergebnisse enttäuschen oder regulatorische Rückschläge eintreten, ist das Kapital schneller vernichtet als erwartet. Die hohe Volatilität in der Branche birgt ein besonderes Risiko für Anleger.

Die Lehren aus den größten Kursstürzen

Spektakuläre Abstürze von Apple, Hypo Real Estate und State Street zeigen, dass auch scheinbar sichere Aktien ihre Anleger schnell in die Knie zwingen können. Gerade wer in Einzeltitel investiert, sollte das Risiko nicht unterschätzen und stets mit Augenmaß agieren.

Ein breit gestreutes Portfolio bleibt die sicherste Verteidigung gegen unerwartete Einbrüche – doch selbst dann gilt: Der nächste Schock könnte jederzeit wieder zuschlagen.

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