08. Januar, 2025

Wirtschaft

Schlussstrich unter Steinhoff-Skandal: Letztes Urteil gefällt

Schlussstrich unter Steinhoff-Skandal: Letztes Urteil gefällt

Im finalen Urteil zur Bilanzaffäre bei Steinhoff ist ein ehemaliger Geschäftsführer zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Aufgrund der überlangen Dauer des Verfahrens gilt die Hälfte der Strafe als bereits verbüßt, verkündete der Sprecher des Landgerichts Oldenburg. Zusätzlich zu der Freiheitsstrafe ist der 53-jährige Ex-Manager zur Zahlung einer Geldbuße von 108.000 Euro verurteilt worden. Dem Verurteilten wurde zur Last gelegt, durch Steuerhinterziehung einen Schaden von 13,5 Millionen Euro verursacht zu haben. Das Gericht folgte diesen Vorwürfen in weiten Teilen. Bereits am 9. Dezember 2024 fiel das Urteil, welches nun rechtskräftig ist. Ursprünglich war der Prozess bis April 2025 angesetzt, konnte jedoch durch ein umfassendes Geständnis des Angeklagten deutlich abgekürzt werden, wie bereits die 'Nordwest-Zeitung' berichtet hatte. Der Beschuldigte, der von November 2011 bis Oktober 2016 als Geschäftsführer für diverse Gesellschaften des Möbelkonzerns tätig war, hatte falsche Angaben gegenüber den Finanzbehörden gemacht und damit in 16 Fällen die Steuer erheblich hinterzogen. Trotz der Schwere der Vergehen erkannte das Gericht die Reue des Angeklagten an, da dieser sich nicht persönlich bereichert haben soll. Bereits im August 2023 war der Mann zu dreieinhalb Jahren Haft im Zusammenhang mit Bilanzfälschungen verurteilt worden und verbüßt diese im offenen Vollzug. Zudem erhielt er vom Amtsgericht eine Bewährungsstrafe und eine erhebliche Geldstrafe. Die Enthüllungen Ende 2017 über Manipulationen bei Steinhoff führten zu einem drastischen Kurssturz der Aktie, wodurch Milliardensummen an Vermögen verloren gingen. Besonders betroffen waren Investoren in Südafrika, unter ihnen zahlreiche Rentenfonds. Markus Jooste, der als Drahtzieher des Skandals gilt, verstarb und das Verfahren gegen ihn wurde daraufhin eingestellt.