29. September, 2024

Wirtschaft

Schlechte Aussichten für Herbalife – Rückläufige Kennzahlen alarmieren Investoren

Schlechte Aussichten für Herbalife – Rückläufige Kennzahlen alarmieren Investoren

Bei Investitionsentscheidungen können bestimmte Finanzkennzahlen darauf hinweisen, ob ein Unternehmen möglicherweise in Schwierigkeiten gerät. Zwei solcher Indikatoren sind der Rückgang der Kapitalrendite (ROCE) und die Abnahme des eingesetzten Kapitals. Dies bedeutet im Wesentlichen, dass das Unternehmen weniger aus seinen Investitionen erwirtschaftet und zudem seine Gesamtvermögenswerte reduziert. Ein kurzer Blick auf Herbalife zeigt, dass diese Parameter Anlass zur Sorge geben könnten.

Zur Erläuterung: Die Kapitalrendite misst den Vorsteuergewinn eines Unternehmens im Verhältnis zum eingesetzten Kapital. Für Herbalife wird dieser Wert wie folgt berechnet:

Kapitalrendite = Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) ÷ (Gesamtvermögen - kurzfristige Verbindlichkeiten)

Basierend auf den letzten zwölf Monaten bis Juni 2024, ergibt dies für Herbalife eine beeindruckende ROCE von 25%. Das ist ein exzellenter Wert und übertrifft sogar den Branchendurchschnitt von 16%.

Historisch betrachtet, bewegt sich die Kapitalrendite von Herbalife jedoch in eine wenig vertrauenerweckende Richtung. Vor fünf Jahren lag die ROCE noch bei 42%, ist seitdem jedoch merklich gesunken. Gleichzeitig nutzt das Unternehmen aktuell ungefähr die gleiche Menge an Kapital wie damals. Sinkende Renditen bei gleichbleibendem Kapitaleinsatz deuten oft darauf hin, dass das Unternehmen reif ist und in den letzten Jahren wenig Wachstum verzeichnet hat. Sollten diese Trends anhalten, ist es unwahrscheinlich, dass Herbalife außergewöhnliche Renditen erzielen wird.

Herbalife hat zudem seine kurzfristigen Verbindlichkeiten auf 38% des Gesamtvermögens reduziert, was teilweise den Rückgang der ROCE erklärt. Dies könnte das Risiko verringern, da die Lieferanten oder kurzfristigen Gläubiger nun weniger zu den betrieblichen Ausgaben des Unternehmens beitragen. Kritiker behaupten jedoch, dass dies die Effizienz der Kapitalrendite senkt, da das Unternehmen jetzt mehr eigene Mittel einsetzt.

Zusammengefasst ist es bedauerlich, dass Herbalife aus dem gleichen Kapital geringere Renditen erzielt. Nicht überraschend ist daher, dass der Aktienkurs in den letzten fünf Jahren um 80% gefallen ist. Investoren erkennen diese negativen Trends und bewerten die Zukunftsaussichten des Unternehmens entsprechend schlecht. Falls sich die zugrunde liegenden Trends nicht ins Positive ändern, wäre es ratsam, andere Investitionsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen.

Herbalife steht zudem vor vier Warnsignalen, von denen mindestens zwei ernsthafte Bedenken aufwerfen. Hohe Renditen sind essentiell für eine starke Performance; daher lohnt es sich, auch andere Aktien mit überdurchschnittlichen Eigenkapitalrenditen und soliden Bilanzen anzusehen.