In einem mit Spannung erwarteten TV-Interview mit Bret Baier von Fox News lieferte sich die US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris einen intensiven verbalen Schlagabtausch. Die rund 30-minütige Diskussion war geprägt von einer hitzigen Debatte über das Thema Migration. Harris, herausgefordert, geriet vorübergehend in die Defensive, konnte sich aber im Verlauf des Gesprächs fangen.
Baier setzte Harris direkt unter Druck und unterbrach sie mehrfach, als er das Interview auf den Brennpunkt Migration lenkte. Als US-Vizepräsidentin trägt Harris Mitverantwortung für die Einwanderungspolitik, ein Punkt, den ihr republikanischer Gegner Donald Trump regelmäßig angreift. Während des Interviews betonte Harris, dass das amerikanische Volk an einer ernsthaften Diskussion interessiert sei, jedoch keine 'politischen Spielchen' wolle. Harris versuchte, den Ball zurückzuspielen und machte das marode Migrationssystem der gesamten US-Amerikanischen Politik zum Thema.
Von Migration wechselte Baier auf das umstrittene Thema geschlechtsangleichende Operationen, was Harris die Gelegenheit bot, sich erneut von Trump abzugrenzen. Sie warf ihm vor, mit seinem Wahlkampf auf Angst zu setzen und keine konstruktiven Lösungen zu bieten. Auch die intellektuelle Fähigkeit von Präsident Joe Biden wurde zur Sprache gebracht, woraufhin Harris einen gewissen Abstand zu Biden betonte und versprach, frische Impulse als mögliche Präsidentin zu bringen.
Trumps Wahlkampfteam brandmarkte das Interview als Misserfolg für Harris, während Trump selbst sowohl den Moderator als auch Fox News kritisierte. Bret Baier erhielt dennoch Rückendeckung von einem Fox-News-Kommentator, der ihm Sieg im rhetorischen Schlagabtausch zusprach.
Durch das veränderte Interviewverhalten versucht Harris, Präsenz zu zeigen und auch jüngere Wählergruppen anzusprechen. Ein gemeldeter Auftritt bei Podcaster Joe Rogan bleibt weiterhin in der Schwebe und zeigt Harris' Strategie, unterschiedliche Medienplattformen zu nutzen.