In der ersten und voraussichtlich einzigen Vizepräsidentschaftsdebatte zwischen Minnesotas Gouverneur Tim Walz und dem Senator aus Ohio, JD Vance, nahm die Wirtschaft eine zentrale Rolle ein. Beide Politiker profilieren sich als Verteidiger der Mittelschicht und betonten, dass ihre jeweiligen Pläne arbeitende Familien stärken und die Wirtschaft verbessern würden.
Die Diskussion verlief trotz einiger Unterbrechungen durch die CBS-Moderatoren insgesamt höflich. Walz und Vance schüttelten sich zu Beginn die Hand und stimmten in vielen wesentlichen Punkten überein. Doch hinter der Fassade der Einigkeit verbergen sich markante Unterschiede in den politischen Ansätzen.
JD Vance, der in der Risikokapitalbranche gearbeitet hat und über ein geschätztes Vermögen von 10 Millionen US-Dollar verfügt, vertrat in der Debatte klare Positionen. Gouverneur Tim Walz hingegen, dessen Nettovermögen laut Wall Street Journal bei 330.000 US-Dollar liegt, besitzt weder Aktien noch Immobilien und präsentierte sich als Mann des Volkes.
Beim Thema bezahlbares Wohnen verknüpfte Vance die steigenden Hauspreise mit der illegalen Einwanderung und kritisierte die derzeitige Regierung unter Kamala Harris. Walz wiederum verteidigte den Plan der Demokraten, Erstkäufern 25.000 US-Dollar als Anzahlungshilfe zu gewähren, und machte Wall Street für die Misere verantwortlich.
Zu den Medikamentenpreisen äußerten sich beide Politiker kritisch und betonten die Notwendigkeit, die Kosten zu senken. Gouverneur Walz konnte seine Erfolgsbilanz hervorheben, da er 2020 ein Gesetz zur finanziellen Unterstützung von Minnesotanern unterschrieb, die sich Insulin nicht leisten konnten. Vance blieb hingegen bei seiner Forderung nach Reformen im Gesundheitssektor vage.
Der Klimawandel war ein weiteres zentrales Thema der Debatte. Walz warf Trump vor, den Klimawandel als Hoax bezeichnet zu haben, und lobte seine eigenen Errungenschaften als Gouverneur in Bezug auf Jobs in der Elektromobilität und Solarenergie. Vance hielt dagegen und pries Trumps Plan zur Investition in Erdgas als wirtschaftlich vorteilhaft an.
Schlussendlich debattierten beide Kandidaten leidenschaftlich über Steuerreformen. Walz sprach sich für Steuersenkungen für die Mittelschicht und Kindersteuergutschriften aus und kritisierte Trumps Steuerpraxis. Vance verteidigte die Wirtschaftsbilanz der Trump-Administration und forderte Ehrlichkeit im politischen Diskurs.
Ein schnelles Stimmungsbild nach der Debatte zeigte, dass 88% der Zuschauer das Ereignis als „generell positiv“ bewerteten. Für ausführlichere Analysen zur wirtschaftlichen Auswirkungen der Präsidentschaftswahl 2024 empfehlen wir einen Blick auf unsere bisherigen Berichte.