Die sogenannte 'Sleepmaxxing'-Bewegung gewinnt immer mehr Anhänger, die extreme Maßnahmen ergreifen, um den perfekten Schlaf zu erreichen. Derek Antosiek sieht sich selbst als eine Art Schlafkenner. Er hat alles ausprobiert: von Mundklebebändern und Nasendilatatoren bis hin zu separaten Matratzen und teuren Schlaftrackern.
Die Amerikaner haben in den letzten Jahrzehnten das Mantra „Schlafen kann ich, wenn ich tot bin“ über Bord geworfen und erkennen nun die Bedeutung eines guten Nachtschlafes. Studien zeigen, dass die Schlafzeit in den USA zugenommen hat. Vor allem die Generation Z beansprucht ihr Recht auf eine volle Nacht Schlaf und das ganz ohne Scham.
Genau so, wie sich die Schlafhaltung verändert hat, bleibt das Grundprinzip dasselbe: mindestens sieben Stunden Schlaf ohne Störungen. Die neue Leidenschaft für den perfekten Schlaf führt jedoch einige zu extremen Experimenten. Auf Social Media präsentieren 'Sleepmaxxer' stolz ihre ausgeklügelten Schlafrituale, von anpassbaren Kissen bis hin zu Morgenroutinen nach einer Nacht voller Schlafhilfen.
Es gibt unzählige Produkte für Schlafenthusiasten: Mundklebebänder, Nasenexpander, Kieferriemen, Kissennebel und sogar High-Tech-Schlafgeräte, die die Schlafqualität überwachen. Eine boomende Schlafindustrie hat sich entwickelt, die nicht zuletzt durch Bestseller wie 'Why We Sleep' von Dr. Matthew Walker beflügelt wurde.
Gleichzeitig warnen Experten vor der Gefahr einer übermäßigen Fokussierung auf Schlaf. Forscher prägten 2017 den Begriff „Orthosomnie“, um Menschen zu beschreiben, die durch Schlaftracker bedingte Schlafprobleme haben und diese eigenständig behandeln.
Dennoch ist die zunehmende Bedeutung des Schlafs ein positiver Wandel. Die vielfältigen Rituale und Produkte können hilfreich sein – solange sie sicher sind und genutzt werden, um das Einschlafen zu signalisieren. Experten betonen, dass die bewährten Schlafregeln, wie regelmäßige Schlafzeiten und Verzicht auf Alkohol, weiterhin die beste Grundlage für gesunden Schlaf bleiben.
Mr. Antosiek erkannte schnell, dass seine Besessenheit mit Schlafoptimierung zu weit ging. Nach zahlreichen Experimenten, von denen einige mehr schaden als nützen, entschied er sich, seine Fixierung aufzugeben. Er erkennt nun: Ein ausgeschlafenes Gefühl reicht aus.