Die US-amerikanische Bundeshandelskommission (FTC) bereitet laut informierten Quellen eine Klage gegen den Traktorriesen Deere vor. Im Fokus steht die Wettbewerbswidrigkeit der Reparaturpraktiken des Unternehmens. Dabei soll Deere wesentliche Informationen sowie Diagnosewerkzeuge zurückgehalten haben, was sowohl Landwirten als auch unabhängigen Werkstätten die Reparatur ihrer Maschinen erschweren könnte.
Obwohl die Kommission noch nicht endgültig abgestimmt hat, ob die Klage eingereicht wird, zeigt sich die Behörde entschlossen, zeitnah zu handeln. Deere selbst schweigt hinsichtlich der FTC-Angelegenheit, hebt jedoch hervor, dass Schritte unternommen wurden, um das Programm zur Selbstreparatur zu verbessern.
Der technologisch basierte Wandel in der Reparaturbranche hat zu einem erheblichen Kostenanstieg geführt. Zwischen Januar 2020 und Dezember des vergangenen Jahres sind die Kosten laut dem Bureau of Labor Statistics fast um die Hälfte gestiegen. Kritiker bemängeln, dass Deere seine Produkte so entwickle, dass oftmals eine spezifische Software notwendig sei, die nur bei Vertragshändlern verfügbar ist.
Das Streben nach weniger Einschränkungen bei Reparaturen durch die Hersteller ist seit Langem ein Anliegen von Verbraucherschutzgruppen. Bereits 2021 hatte Präsident Joe Biden einen Erlass unterzeichnet, der das "Recht auf Reparatur" unterstützte. Firmen wie Microsoft und Apple zeigten sich daraufhin gewillt, ihre Richtlinien zu lockern.
Deere bekundete zudem im Januar 2023 eine Vereinbarung mit der American Farm Bureau Federation, um mehr Transparenz und Zugriff auf Reparaturwerkzeuge für Landwirte und unabhängige Mechaniker zu gewährleisten. Die FTC selbst ist seit 2021 an den Untersuchungen gegen Deere beteiligt, und öffentliche Äußerungen der FTC-Vorsitzenden Lina Khan lassen erkennen, dass illegale Reparatureinschränkungen im Visier der Behörde stehen.