09. Oktober, 2024

Wirtschaft

Schifffahrt im Wandel: Herausforderungen und Chancen für Reedereien

Schifffahrt im Wandel: Herausforderungen und Chancen für Reedereien

Die Aussicht auf eine eventuelle Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten sorgt in der deutschen Schifffahrt für Kopfzerbrechen. So erwarten 78 Prozent der Branchenvertreter negative Auswirkungen einer möglichen Trump-Präsidentschaft, während lediglich vier Prozent von positiven Effekten ausgehen. Diese Einschätzungen stammen aus der aktuellen Reederstudie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC, die von der Deutschen Presse-Agentur verbreitet wurde. Die Umfrage erfasste die Meinungen von 124 Entscheidern, die sich auch wegen potenziell zunehmender Handelsbarrieren und sinkender Transportmengen sorgen. Parallel dazu wird die Region Rotes Meer von einer anhaltenden Krise beeinflusst. Seit dem Herbst 2023 verzeichnen die jemenitischen Huthi verstärkte Angriffe auf Handelsschiffe in der Region, was sogar die Hamburger Großreederei Hapag-Lloyd betroffen hat. Laut Studie meiden fast alle befragten Reedereien das Rote Meer, lediglich drei von 72 Unternehmen trauen sich noch in die Gefahrenzone. Diese Umwege über alternative Routen, wie das Kap der Guten Hoffnung, verursachen verlängerte Fahrzeiten und erhöhte Kosten. Interessanterweise bietet die Situation jedoch auch einen Vorteil: Die resultierenden höheren Frachtraten begrüßen die Unternehmen, da 81 Prozent der Reedereien einen Preisdruck verspüren würden, sollte der Transport im Roten Meer reibungslos verlaufen. In Bezug auf die Frachtraten schätzen 79 Prozent der Befragten, dass diese in den nächsten zwölf Monaten steigen oder stabil bleiben werden—ein Anstieg gegenüber 67 Prozent im Vorjahr. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Auslastung der Branche robust: 86 Prozent der Reedereien verzeichnen eine vollständige Auslastung ihrer Flotte. Dies spiegelt die Nachwirkungen des Handelsstaus während der Corona-Pandemie wider, der zu einem dreijährigen Nachholbedarf führte. Positiv hervorzuheben ist auch das steigende Engagement der Branche zur Reduktion von Schadstoffemissionen. 75 Prozent der Reedereien haben bereits Maßnahmen ergriffen, was einen Anstieg von vier Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Der Anteil der Unternehmen ohne geplante ökologische Maßnahmen stieg leicht von sieben auf neun Prozent, wobei Gründe für diese Entwicklung offenblieben.