22. Januar, 2025

Wirtschaft

Schiffe in Sicht: Hoffnungsschimmer für Dresdens Schifffahrt nach Carolabrücken-Einsturz

Schiffe in Sicht: Hoffnungsschimmer für Dresdens Schifffahrt nach Carolabrücken-Einsturz

Die Schifffahrt in Dresden könnte bald wieder Fahrt aufnehmen: Nach dem verheerenden Einsturz eines Abschnitts der Carolabrücke zeichnet sich eine vorübergehende Lösung ab. Für Binnenschiffe aus Tschechien sowie für die Weiße Flotte Sachsen wird eine zeitlich begrenzte Passage im Februar in Aussicht gestellt. Während eines Treffens mit Reederei- und Hafenvertretern wurde von städtischer Seite ein Durchfahrtsfenster vom 3. bis 18. Februar zugesagt, das allerdings einer vorherigen Anmeldung bedarf. "Erleichterung ist spürbar", äußerte sich Stefan Bloch, Geschäftsführer der Weiße Flotte Sachsen, optimistisch.

Der unerwartete Einsturz des westlichen Teils der historischen Brückenkonstruktion aus DDR-Zeiten am 11. September 2024 lähmte bislang die Schifffahrt auf der Elbe erheblich. Die Folge: Sperrung des verbliebenen Bauwerks und Unterbrechung des Schiffverkehrs. Die Weiße Flotte operierte seither unter Kapazitätseinschränkungen, während die gewerbliche Binnenschifffahrt vollständig pausieren musste.

Ökonomische Einbußen sind für die Weiße Flotte Sachsen schmerzlich real. Geschäftsführer Bloch beziffert die Umsatzausfälle für das Jahr 2024 auf rund 2,2 Millionen Euro. Mit der temporären Durchfahrtserlaubnis plant das Unternehmen, wichtige Vorbereitungsarbeiten für die kommende Saison vorzunehmen, darunter die Überführung von Elbdampfern zur Werft sowie das strategische Positionieren ihrer markanten Flotte beidseits der Brücke.

Derweil gibt das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe Entwarnung im Bezug auf mögliche Hindernisse: Die Fahrrinne unter der Brücke soll Anfang Februar wieder vollständig frei sein. Ein vermisstes Trümmerteil des Brückenabschnitts, ein bedeutendes Stahlgelenk, stellt nach städtischen Angaben keine Gefahr im Flussbett dar. Die Suche nach diesem Bauteil wird im Rahmen der laufenden Abbrucharbeiten von der Neustädter Seite aus oder bei günstigem Wasserstand fortgeführt.